danke für die konstruktive Kritik. war tatsächlich nicht die beste thematik für eine rede!
Beiträge von floriandietrich
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hast du das eventuell noch?
könntest du das mal schicken -
Könntet ihr hier mal drüber schauen und sagen, ob das so ok ist? Oder habt ihr noch Verbesserungsvorschläge? Vor weg: ich hab mir ziemlich Mühe gegeben, da mein Lehrer sehr anspruchsvoll ist, also scheut euch nicht vor vermeintlichen Kleinigkeiten. Danke im Voraus!
Sollte die Schule später beginnen?
Wer kennt nicht dieses Problem? Nach einem langen Wochenende, was ein Jeder unseres Alters hier und da genießt, hat man die Pflicht, am Montag in der Früh bereits um 6 Uhr aufzustehen. Anschließend in rapider Manier die Zähne putzen, sich die Haare machen, sich anziehen und dennoch verpasst man den Bus beinahe jeden Tag. Mir kommt das nur allzu bekannt vor. Und schon beginnt der Tag in rasantem Tempo. Es ist unbestritten, dass wir jeden Tag aus unserer Wohlfühlzone heraus müssen, um in die Schule zu gehen. Doch ist es wirklich gesund, bereits als Kind diesen Druck vom Aufstehen an zu spüren? In der Regel ist die Zeit zwischen 6 und 8 die anstrengendsten des Tages. Die empfohlenen 8 Stunden Schlaf zu bekommen, fällt bei einem so zeitigen Aufstehen schwer. Doch diese ganze Tortur ist nicht genug. Es folgt der Unterricht. Und in dem ist die Aufmerksamkeitsspanne zu Tagesbeginn kontinuierlich am geringsten. Die Leistung ist schwach, und teilweise hat man gar Mühe, die Augen offen zu halten. Doch warum findet dann der Unterricht zu zeitig statt und wird nicht einfach, wie mittlerweile zahlreiche renommierte Wissenschaftler fordern, auf 9 Uhr verschoben. Mit diesem Thema habe ich mich nun intensiv auseinander gesetzt und habe eine klare Postion entwickelt.
Es weisen zahlreiche Argumente auf einen späteren Beginn der Schulzeit, von dem neben die Schüler selbst, auch Lehrer und Eltern profitieren würden. Wissenschaftler warnen schon seit Jahrzehnten, dass ein früher Schulstart die Leistungsfähigkeit der Schüler erheblich beeinflusst. So entwickeln sich Jugendliche ab 12 Jahren zunehmend zu Nachttypen, sogenannte ,,Eulen’’. Es ist davon auszugehen, dass sich die innere Uhr bei uns Jugendlichen nicht einfach verstellen lässt, lediglich weil wir gezwungen sind 5 Tage in der Woche bereits um 6 aufzustehen. Im Gegenteil. Ein frühes Aufstehen ist dahingehend nicht dienlich, da es den Pubertierenden schwer fällt bereits um 9 Uhr ins Bett zu gehen. Wenn Kinder in die Pubertät kommen, verändert sich ihr Biorhythmus. Sie sind abends länger aktiv, weil sie später müde werden, und sie können morgens länger schlafen. Doch das dürfen sie nicht.
Ein späterer Beginn ist mit dem natürlichen Biorhythmus leichter zu vereinbaren. Des Weiteren ist es kein Geheimnis, dass mangelnder Schlaf die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit erheblich beeinflusst. Werden Test oder gar Klassenarbeiten schon in der 1. Stunde geschrieben, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man hierbei eine schlechte Note erzielt. Eine schlechte Konzentration kann auch dadurch begünstigt werden, dass man ohne Frühstück aus dem Haus geht. Zum einen fehlt den meisten die Zeit und zum anderen schlicht der Appetit innerhalb von wenigen Minuten noch schnell etwas zu essen. Zudem wird besonders Jüngeren die Möglichkeit genommen, gemeinsam mit den Eltern zu frühstücken.
Immer mehr Eltern mit akademischen beruflichen Hintergrund, haben ebenfalls einen Arbeitsbeginn von etwa 9 Uhr. Folglich könnte Frühstück mit der gesamten Familie zu einem täglichen Ritual werden.
An vielen Schulen besteht die Möglichkeit, eine gewisse Flexibilität über den Schulbeginn zu haben. So wäre es dienlich, wenn mehrere Schulen sich beispielgebend präsentieren und ihre Anfangszeit auf 8.30 bzw. 9 Uhr verlagern. Es wird in keiner Weise funktionieren, die Zeitanpassung von oben herab umzusetzen, stattdessen stehen die Schulen in der Pflicht. Eine Ganztagsbetreuung und ein ausgewogenes Mittagsangebot sind dabei unabdinglich. Zudem verschafft der verschobene Beginn eine Menge an logistischer Arbeit. Die Buszeiten müssen angepasst werden. Und selbstverständlich ist darüber nachzudenken, ob 8 Unterrichtsstunden am Tag noch funktionieren.
Schließlich ist auch das Thema ,,Hausaufgaben’’ zu hinterfragen. Hierbei gilt zu bedenken, dass Schüler, welche erst nach um 3 oder später nach Hause kommen, nicht bereit sind, sich direkt erneut mit schulischem Material auseinander zu setzen. Eine Begrenzung dieser ist in Betracht zu ziehen. Oder das Modell ,,Amerika’’, wo nahezu komplett auf Hausaufgaben verzichtet wird und stattdessen sportliche und gemeinschaftliche Aktivitäten in das Zentrum gesetzt werden. Ein späterer Schulbeginn bedeutet nur bedingter Maßen einen längeren Tag für die Schüler. Voraussetzung ist jedoch eine komplette Anpassung des Tagesablaufs. Dies sei gut geplant und genau strukturiert. Doch das dieses Problem nicht unlösbar ist zeigen die USA, Großbritannien, Italien oder Spanien, bei denen die Schule um 9 beginnt und um 3 bis 4 Uhr nachmittags endet. Als ein Berliner Gymnasium den Schritt Richtung 9 Uhr gehen wollte, stimmten die Schüler dagegen. Mehr Freizeit war ihnen wichtiger. Und sie haben Recht. Nur mit einer kompletten Anpassung an diese neuen Modalitäten und einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den Schülern und den Verantwortlichen kann eine späterer Beginn gelingen. Wir müssen bereit sein, alte Rituale abzulegen und neue Wege gehen.Ich rede hier von einem kulturellen Wandel. Bildungspolitiker und Pädagogen haben in den vergangenen Jahrzehnten fast alle Bereiche des Schullebens reformiert, modernisiert - und einer neuen Zeit angepasst. Ganztagsschulen wurden eingeführt, Lehrpläne entrümpelt. Mal war es erfolgreich, mal nicht. Nur ein Thema wurde bei alledem nie wirklich angepackt: Der Schulbeginn. Dieser hat sich ein Stück weit als unantastbar entwickelt, wobei zahlreiche Studien auf eine dringende Änderung hinweisen. Denn: auf Dauer kann der Schlafentzug krank machen. An wissenschaftlichen Studien zeigen allerdings außer internationalen Fachzeitschriften leider keine Bildungspolitiker Interesse. Das liegt zum einen eben an dem logistischen Aufwand und zum anderen daran, dass alteingesessene Lehrer, welche sich in der Mehrzahl befinden, sich vehement gegen einen späteren Start wehren. Somit ist deutlich zu erkennen, dass einzig und allein Bequemlichkeit eine Reform verhindert. Und dennoch wird von politischer und wissenschaftlicher Seite mehr und mehr der Ruf nach einer Änderung laut. Und vielleicht ringen sich mit der Zeit auch mehr Schulen zu einer solchen Umstellung mit Orientierung an zahlreichen anderen Ländern durch. Ich hoffe es!