Hey TheSlashed
vom Thema her klingt das Alles nach einer interessanten Aufgabenstellung.
Für mich wäre vielleicht noch interessant:
1) Wie viel % hat der EtoH? Grundsätzlich ist EtOH (>70%) ein Hemmer für Bakkiwachstum. Allerdings kenne ich mich jetzt nicht mit deinem Stamm aus.
2) Könnte man anhand der Ergebnisse noch eine Aussage über die Mutationsrate von UV-Licht an deinen Bakkis machen.
Zu deinem Deutsch, soweit einmal Rechtschreibfehler beseitigt.
Meine Idee ist es, herauszufinden, in wie fern sich Photostress, in diesem Fall UV-Licht, auf die Adaptationsbeschleunigung ausübt. Als Bakterium möchte ich deshalb Lactobacillus acidophilus verwenden. Dieses Bakterium zersetzt Lactose (C12H22O11) in Milchsäure und ATP. Nun möchte ich also dieses Bakterium an den Abbau von Ethanol, einem anderer Kohlenwasserstoff (C2H6O) anpassen. Meine Hypothesen:
1. Mein Lactobacillus passt sich generell an den Abbau von Ethanol an.
2. Unter Einfluss von UV-Strahlung passt sich meine andere, gleiche Versuchsreihe schneller an.
Warum Lactobacillus?
Lactobacillus ist ein einfach erhältliches, einfach handzuhabendes und einfach zu kultivierendes Bakterium. Dazu stirbt es nicht sofort, wenn es mit Ethanol in Kontakt kommt.
Warum Ethanol?
Ethanol ist einfach nachzuweisen, relativ einfach erhältlich, ebenfalls einfach zuhandhaben und dazu ist es, wie bereits gesagt, ein anderer Kohlenwasserstoff. Er kann auch erwiesenermaßen zu Energie und Essigsäure abgebaut werden, siehe Alkoholstoffwechsel über die Alkohol-Dehydrogenase.
Ich werde dabei versuchen, mithilfe einer Nährlösung, dem Bakterium und einer Pumpe, einen Steady-State-Zustand zu erreichen. Schon alleine das Einpendeln in diesen Zustand sollte genügend Zeit in Anspruch nehmen, dass sich die Bakterien an ihre neue Umgebung angepasst haben. Ich hoffe den Steady-State-Zustand durch halbieren der KBE/ml/Teilungsrate zu erreichen. Kenne ich die Teilungsrate und meine KBE(oder auch g)Anfang/ml, lasse ich meine Population auf eine bestimmte Größe anwachsen und halbiere dann die Konzentration einmal pro Teilungsrate. Ist der Steady-State-Zustand erreicht, beginne ich parallel in den Versuchsreihen, Ethanol zu dem Nährmedium hinzuzugeben. Den Alkoholgehalt messe ich dann einmal pro Tag. Anhand der Daten, also wieviel ich hinzugegeben habe, kann ich die Abnahme aufzeichnen und in eine Tabelle auftragen. Ich hoffe dabei dann, dass die andere vom UV-Licht manchmal bestrahlte Versuchsreihe, sich schneller an den Abbau anpasst.
Was meiner Meinung nach noch wichtig wäre für den Versuch, ist zu wissen, ob das Lactobacillus, welches du verwendest, schon eine Alkohol-Dehydrogenase besitzt oder eben nicht.
Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass deinen Hypothesen bestätigt werden. UV-Licht als Mutagenquelle ist durchaus effektiv, und Bakkis mit ihren hohen Teilungsraten sehr anfällig für Mutationen. Allerdings muss für den Abbau von EtOH eine komplette Gensequenz für ein Enzym zufällig entstehen, inklusive Promotor etc..
Das ist jetzt nur meine Meinung und muss nicht stimmen. Gerade bei Mutationen kann man nichts ausschließen. Ich wünsche dir viel Erfolg und wäre sehr an den Ergebnissen interessiert
MfG
SchaukoOlade