Beiträge von Yoshi_chan

    Ich hoffe, mir kann jemand helfen. ich bin nicht 100% deutsch, deswegen verstehe ich den Text nicht wirklich :(

    Aufgabestellungen:
    1) Inhaltsangabe
    2) Welche Intentionen verfolgt Kurt Marti mit seinem Text?
    3) Seine Position.

    Kurt Marti zu Gen 1,28.
    aus der Bibel: 'Und Gott segnete sie (=die Menschen), und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch und füllt die Erde und unterwerft sie (=und macht sie euch untertan) und herrscht über die Fische des Meeres und die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde laufen'

    Da stehen sie nun also, diese verhängnisvoll gewordenen Worte: "Machet euch die Erde untertan!" Aus dem Zusammenhang ergibt sich aber: An eine schrankenlose Verfügungsgewalt der Menschen über die Schöpfung ist nicht gedacht.
    Das ist erst viel später in diesen Satz hineingetragen worden, zum Beispiel auf Grund des römischen Rechts, für welches die Natur eine Sache ist, nicht etwas Lebendiges. Über eine Sache kann man verfügen. Die Römer und ihr bis heute nachwirkendes Recht haben deshalb das private Eigentmsrecht an der lebendigen Erde, an Grund und Boden, zu einem obersten Prinzip gemacht - eine Auffassung, die fast allen Völlkern unsprünglich fremd war. Auch im alten Israel gehörten Grund und Boden Gott und waren nicht ein beliebig verfügbares, beliebig käufliches oder verkäufliches Eigentum, keine sachen also.

    Vollends verhängnisvoll war, dass in der Zeit der Weltentdeckung und Weltbemächtigung durch die Europäer der Philosoph Descartes alles Nichtmenschliche zu toten Dingen degradierte. "Ich denke, also bin ich", hat Descarte bekanntlich gesagt. Da er in der Natur und bei Tieren kein solches Denken glaubte feststellen zu können, hat er alle außermenschlichen Wesen und Natur insgesamt für seelenlos, für leblos gehalten. Tiere zum Beispiel waren für ihn MASCHINEN ohne Seele. Bald haben europäische Eroberer andersfarbige Menschen anderer Kontinente ebenfalls für Tiere, für seelenlose Wesen gehalten, die man zählen muss und ausbeuten darf.

    Ich vereinfache, ich weiß. Der Weg, der zur Verdinglichung der Natur und zur blinden Verfügungswillkür des weißen Mannes über die Welt geführt hat, war lang. Sein Resultat aber bleibt der Weltraubbau, die Weltzerstörung, von der wir jetzt erschrecken. Keinesfalls darf man diese Entwicklung nun aber dem biblischen Satz anlasten: "Machet euch die Welt untertan!"

    Im Zusammenhang unserer Erzählung bedeutet dieser Satz zweierlei: Es wird dem Menschen erlaubt, Ackerbau zu treiben. Mit "Erde" ist nicht der Globus gemeint, sondern der Boden unter den Füen des Menschen, der hebräisch adam heit, abgeleitet von adamah, was Erde bedeutet. Adam, der Erderich, bekommt die Erlaubnis und den Auftrag, die Erde zu beackern.

    Und zweitens, ist mit "untertan machen" die sorgende, pflegende, auch schiedsrichterliche Herrschaft über die Tiere gemeint. An Tiertötung zum Zweck der Nahrungsbeschaffung ist dabei (noch) nicht gedacht, dem Menschen wird pflanzliche Nahrung zugewiesen.

    Thanks in advance!!! :D