was heißt dieser satz?

  • Der Globus dreht sich und geht nicht entzwei

    also er kommt aus dem gedicht: „Die Zeit fährt Auto“ von Erich Kästner

    Die Städte wachsen. Und die Kurse steigen.

    Wenn jemand Geld hat, hat er auch Kredit.

    Die Konten reden. Die Bilanzen schweigen.

    Die Menschen sperren aus. Die Menschen streiken.

    Der Globus dreht sich. Und wir drehen uns mit.

    Die Zeit fährt Auto. Doch kein Mensch kann lenken.

    Das Leben fliegt wie ein Gehöft vorbei.

    Minister sprechen oft vom Steuersenken.

    Wer weiß, ob sie im Ernste daran denken ?

    Der Globus dreht sich und geht nicht entzwei.

    Die Käufer kaufen. Und die Händler werben.

    Das Geld kursiert, als sei das seine Pflicht.

    Fabriken wachsen. Und Fabriken sterben.

    Was gestern war, geht heute schon in Scherben.

    Der Globus dreht sich. Doch man sieht es nicht.

  • Das Werk „Die Zeit fährt Auto“ von Erich Kästner beschreibt die für ihn schnelle Entwicklung seiner Gegenwart. Er zeichnet ein Bild, in dem die Wirtschaft sich selbst und die Welt vorantreibt und der Mensch prinzipiell eine scheinbar untergeordnete Rolle spielt. Der Mensch hier als Subjekt, das sich ohne Gegenwehr dieser raschen wirtschaftlichen Entwicklung hingibt, ohne sie gar zu bemerken.
    Kästners Gedicht, bestehend aus 3 Strophen á 5 Versen, entspricht einem abaab-Reimschema. Hier wechselt sich also ein umschließender Reim mit einem Paarreim ab. Das Versmaß ist relativ unregelmäßig. Auffällig jedoch sind der Jambus, mit dem jeder Vers beginnt und die drei unbetonten Silben in jeweils der Mitte der Verse. Hervorgehoben werden soll die Regelmäßigkeit der Kadenzen. Die a-Verse enden hierbei gleichmäßig mit klingenden Kadenzen und die b-Verse mit stumpfen, wodurch eine vorwärtsdrängende, dynamische Wirkung entsteht.

    "Der Globus dreht sich und geht nicht entzwei" 2 Strophe

    Die zweite Strophe beginnt mit einer Personifikation der Zeit, die hier Auto fahren kann. Erst mit dem zweiten Teil der Zeile wird deutlich, welches Bild an dieser Stelle gezeichnet werden soll. Wenn der Mensch die Richtung der autofahrenden Zeit nicht lenken, also nicht beeinflussen kann, so wird er wieder in diese passive Rolle versetzt. In dieser kann er nur mitlaufen, die Entwicklung der Welt aber gar nicht direkt beeinflussen bzw. diese nicht aufhalten. Die enorme Geschwindigkeit, in der vor allem die wirtschaftliche Entwicklung voranschreitet, lässt für das lyrische Ich ein einzelnes Leben vorbeirasen bzw. wie ein Gehöft vorbeifliegen (vgl. Z7). Es werden daraufhin in Zeile 8 und 9 Minister benannt, die wieder nur vom Geld reden. Das lyrische Ich zweifelt an, ob sie Ihr Versprechen, die Steuern zu senken, wahr machen werden.
    Auch diese Strophe endet wieder mit der abschließenden Globus-Zeile: „Der Globus dreht sich. Und geht nicht entzwei“ (Z10). Trotz der Geschwindigkeit jedoch hält er – bzw. die Welt – stand und zerbricht nicht in zwei Teile. Dieser Geschwindigkeitsrausch kann ihr also nichts anhaben.,

    Wenn du eine komplette Interpretation haben möchtest schreibe mich per Pn an.
    lg.

    Vempi123

    Einmal editiert, zuletzt von Vempi123 (6. November 2012 um 18:53)

  • Ich würde mich über eine ganze Interpretation sehr freuen :)
    Da ich dieses Gedicht für Deutsch analysieren muss.

    LG Phillipp