Kann mir jemand diese Inhaltsangabe mit Zusatzfrage korrigieren?

  • Ich denke es ist nicht so wichtig, dass man den Text kennt. Würde mich nur sehr freuen, wenn ihr wegen der Form und der Grammatik kurz drüber schauen könntet. Habe morgen Prüfungen!


    Die Kurzgeschichte "Typisch Ausländer", die von der Aktionszeitung "Brot für die Welt" in Stuttgart veröffentlicht wurde, beschreibt, wie anhand eines Missgeschickes die eigene Voreingenommenheit gegenüber anderen aufgedeckt wird und wie sich als Folge hiervon die bisher eingeschränkte Sichtweise der Dinge von Grund auf ändern kann.


    Die Geschichte beginnt in einem Schnellrestaurant, wo sich eine namentlich unbekannte Dame einen großen Pott Kaffee kauft. Sie trägt ihn zu einem freien Platz, hängt ihre Handtasche an einen am Tisch vorgesehenen Hacken und entdeckt, dass sie den Zucker vergessen hat. Erneut läuft sie zur Theke. Als sie an ihren Platz zurückkehren möchte, muss sie entsetzt feststellen, dass dort ein Ausländer sitzt, der aus ihrer Kaffeetasse trinkt. Ohne näher darauf einzugehen, begibt sie sich zu ihm und deutet auf die Tasse, da sie der Meinung ist, er verstehe aufgrund seiner Herkunft ihre Sprache nicht. Der Mann bietet ihr sogleich wortlos an, den Kaffee mit ihm zu teilen. Kurz bevor er das Restaurant verlässt, stellt er ihr einen Streuselkuchen hin. Positiv überrascht über diese Geste, isst sie den Kuchen vollständig auf und beschließt zu gehen. Gleich darauf muss sie jedoch feststellen, dass ihre Handtasche unauffindbar zu sein scheint. Sofort glaubt sie zu wissen, dass nur der Ausländer Schuld am Verschwinden ihrer Tasche sein könne. Als sie sich erboßt über diesen Vorfall abwenden will entdeckt sie plötzlich zwei Tische weiter ihren selbstgekauften Kaffee und die vermisste Handtasche. Sie erkennt, dass sie sich die ganze Zeit über am Tisch geirrt hat.


    Die Problematik der Geschichte ist die Voreingenommenheit gegenüber Menschen, die uns fremd erscheinen. Fremd, weil sie unter Umständen nicht unsere Sprache sprechen, anders aussehen oder andere Mentalitäten pflegen. Viele fürchten sich vor dem, was sie nicht verstehen. Die Frau in der Geschichte ist dabei nur ein Abziehbild der Gesellschaft. Ihr eigenes Fehlverhalten lässt sie glauben, der Ausländer an ihrem Tisch sei doch nur "ein gemeiner Krimineller" (Z. 23), der ihre Vertrauen dazu missbraucht hätte, um seinen "raffiniert eingefädelten Plan" (Z. 23, 24), nämlich den Diebstahlt der Handtasche, in die Tat umzusetzen. Offensichtlich ist auch, dass sich das Missgeschick über die Tischverwechslung deutlich früher hätte aufklären lassen können, wenn die Dame mit dem fremden Mann verbal kommuniziert hätte. Dies war jedoch nicht möglich, da sie von dem Vorurteil befallen war, "der andere verstehe offenbar kein deutsch" (Z. 14). Leider ist es genau dieses ängstliche (nicht zwangsweise rassistische) Denken, dass uns davon abhält, neue nette Menschen kennen zu lernen.

    :oops: Vielen Dank

  • Ich denke es ist nicht so wichtig, dass man den Text kennt. Würde mich nur sehr freuen, wenn ihr wegen der Form und der Grammatik kurz drüber schauen könntet.

    Na ja, die Geschichte ist dermaßen bekannt, dass du auch nicht viel erklären musst. Allerdings gibt es verschiedene Versionen, z.B. statt dem Kaffee einen Teller Suppe o.Ä.

    Zitat

    Sie erkennt, dass sie sich die ganze Zeit über am Tisch geirrt hat.

    Ich würde in die Inhaltsangabe nur Dinge schreiben, die auch im Text stehen. Der obige Satz steht da z.B. nicht.
    Man könnte die Inhaltsangabe überhaupt noch mehr zusammenfassen, sonst ist sie so lang wie der Originaltext.

    Du formulierst ziemlich gut, deswegen überrascht es, dass du so "dumme" Fehler machst, wie "Hacken" oder "erboßt". Ein paar Kommafehler sind auch drin.


    Zitat

    Die Problematik der Geschichte ist die Voreingenommenheit gegenüber Menschen, die uns fremd erscheinen.

    Na ja, nicht nur "fremd erscheinen", sondern "fremd sind". "Die Problematik der Geschichte" klingt komisch.

    Zitat

    Fremd, weil sie unter Umständen nicht unsere Sprache sprechen, anders aussehen oder andere Mentalitäten pflegen.

    Man "pflegt" keine Mentalität, sondern "hat" sie.

    Zitat

    Viele fürchten sich vor dem, was sie nicht verstehen. Die Frau in der Geschichte ist dabei nur ein Abziehbild der Gesellschaft. Ihr eigenes Fehlverhalten lässt sie glauben...

    Sie fürchtet sich doch gar nicht. Den Begriff "Fehlverhalten" finde ich zu stark - so ein richtiges Fehlverhalten ist es doch nicht.

    Im Grunde ist es eine konstruierte Geschichte und die Figuren in ihr sind Stereotype. Die Kontraste werden bewusst verstärkt, indem der Ausländer "schwarzhaarig, schnurrbärtig, mit abgetragener Jacke" beschrieben wird (man stellt sich sofort einen Türken oder so vor, mit wenig Geld). Die Frau wird lediglich als "ätere Dame" bezeichnet (eine Beschreibung ist hier nicht nötig, man will die Gedanken des Lesers ja in eine bestimmte Richting lenken - man stellt sie sich ein wenig tüddelig und naiv vor).

    Ich finde nicht, dass diese "ältere Dame" ein Abziehbild der deutschen Gesellschaft ist. Viele Deutsche reisen gerne, sind weltgewandt, gebildet und mehrsprachig. Das ist so eine Geschichte, wie sie gerne im Sozialkundeunterricht behandelt wird oder von Menschenrechtsorganisationen o.Ä. weitergereicht wird.

    Zitat

    Offensichtlich ist auch, dass sich das Missgeschick über die Tischverwechslung deutlich früher hätte aufklären lassen können, wenn die Dame mit dem fremden Mann verbal kommuniziert hätte. Dies war jedoch nicht möglich, da sie von dem Vorurteil befallen war, "der andere verstehe offenbar kein deutsch" (Z. 14).

    Den Begriff "Vorurteil" finde ich unpassend. Sie war lediglich der Meinung, dass er kein Deutsch spräche, und hatte damit offenbar Recht, wie sich am Ende herausstellte.

    Zitat

    Leider ist es genau dieses ängstliche (nicht zwangsweise rassistische) Denken, dass uns davon abhält, neue nette Menschen kennen zu lernen.

    Du musst aufpassen, dass du der Geschichte nicht "auf den Leim gehst".

    Es sind noch ein paar Fehler drin: "ihre Vertrauen", "hätte", "Diebstahlt", "dass".

  • vielen vielen dank für deine kompetente antwort... es stimmt leider - meine rechtschreibung ist nicht beste. du hast mir sehr geholfen.. ich glaube jetzt die geschichte besser zu verstehen: es geht ua auch um die fehlende menschlichkeit. aber egal.. vielen dank!!!!!!

  • ich glaube jetzt die geschichte besser zu verstehen: es geht ua auch um die fehlende menschlichkeit. aber egal.. vielen dank!!!!!!

    Vielleicht geht es auch darum, dass du selbst als Leserin eine bestimmte Sichtweise hast, die durch diese Geschichte noch bestärkt wird. Bei einem anderen Leser würde die Geschichte vielleicht nicht funktionieren.

    Ich finde, Deutschland ist gar nicht so. Die Deutschen sind nicht so und selbst die Ausländer nicht. Meistens können die nämlich zumindest etwas Deutsch - ausländische Frauen manchmal weniger. Es gibt auch so viele Integrationskurse.

    Die Geschichte ist einseitig und parteiisch. Sie lebt von der Überraschung und davon, dass man als (kindlich-naiver) Leser der "Moral" der Geschichte Recht gibt und denkt: "Ja, ja, was sind Ausländer doch freigiebig und freundlich und wir Deutschen kleingeistig und verschlossen!"

    Willst du eine gute Note im Fach Deutsch haben, musst du rausfinden und darlegen, wie die Geschichte gemacht ist, damit sie eine solche Wirkung entfalten kann. Denn es ist keine "wirkliche" Geschichte, sondern sie ist fiktiv und ganz und gar konstruiert.