Bildbeschreibung

  • Hallo zusammen,
    ich bräuchte da eure Hilfe und zwar geht es um eine Bildbeschreibung des Bildes " Begegnung Fausts mir Gretchen vor der Kirche". Ihr stellt euch bestimmt die Frage, wieso ich das nicht selbst mache.
    Das Problem die Bildbeschreibung ist nicht wirklich meine Stärke und zweitens bin ich die Woche, wo ich es hätte machen können nicht da!

    Ich hoffe auf eure Unterstützung.

    BILD: http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/Imag…g__500x657_.jpg

    Die Aufgabe lautet das Bild zu beschreiben. Natürlich sollte man das Drama "Faust" kennen und auch deuten können.

    Vielen Dank im voraus Leute!

    LG

  • Das Problem die Bildbeschreibung ist nicht wirklich meine Stärke und zweitens bin ich die Woche, wo ich es hätte machen können nicht da!

    Das ist ja wohl eine total lahme Ausrede. Bildbeschreibung lernt man schon im 5., und wenn du eine Woche nicht da bist, mach' sie sofort heute Abend.

  • Unter diesem Link findest du den Aufbau einer Bildbeschreibung

    http://www.pr%c3%bcfung-ratgeber.de/2012/02/bildbe…deutsch-aufbau/


    Hier noch einige Informationen zu Faust, ich gehe davon aus, dass du dich mit der Primärliteratur beschäftigst hast.

    Kurze Zusammenfassung:

    Mephisto wettet mit Gott um Fausts Seele, dass es ihm gelingen wird, Faust dem Bösen verfallen zu lassen. Faust ist bestrebt, alle irdischen und überirdischen Vorgänge zu verstehen und zu begreifen. Er ist verzweifelt über die Beschränktheit der Menschen und findet keine Antwort nach dem Sinn des Lebens. Nach den Naturwissenschaften versucht er sich in Magie, doch auf damit kommt er nicht weiter und wird nur durch das Erklingen der Osterglocken vom Selbstmord abgehalten. Sein Wissensdrurst treibt ihn schlussendlich am darauf foldenden Tag zum Pakt mit Mephisto. Dieser bietet ihm übermenschliche Kräfte an, falls Faust ihm dafür die Seele verspricht und im Jenseits dient. Mephisto soll die Seele erhalten, sobald Faust sein Ziel erreicht hat. Er möchte Faust durch Erfahrung und Leben und nicht durch Erkenntnis zum Glück bringen. Es folgt ein Rundgang durch die Welt der sinnlichen Freuden und wird verjüngt. Somit macht er sich mit Gretchen bekannt, in welche er sich verliebt. Faust kann Gretchen für sich gewinnen. Um sie ungestört besuchen zu können, besorgt Mephisto einen Schlaftrunk für ihre Mutter, welcher sie jedoch tötet. Gretchen wird schwanger. Ihr Bruder Valentin will sich rächen, er wird jedoch von Faust mit der Hilfe von Mephisto erstochen. Faust wird von Mephisto in die Walpurgisnacht zum Hexensabbat mitgenommen. In der Zwiespältigkeit hat Gretchen, um der Schande zu entgehen, ihr Kind ertränkt und wird deswegen als Kindesmörderin zum Tode verurteilt. Faust will mit Mephistos Hilfe Gretchen vor der Hinrichtung befreien, Gretchen aber lehnt Fausts Hilfe ab. Sie akzeptiert den Tod als Strafe für ihr Vergehen und übergibt sich dem Gericht Gottes, somit hat schlussendlich Gott über Mephisto gewonnen.

    -----

    • Die Gretchen-Handlung als Liebestragödie
     am Anfang der Handlung steht ein unschuldiges Mädchen, das sich bei der Verwirklichung seiner Liebe immer tiefer in Schuld verstrickt.
     alle Bedenken ordnet sie ihrer Liebe unter und steht am Ende als verurteilte Verbrecherin da


    Straße (V. 2605 – 2677)
    - Faust begegnet Margarete kurz zum ersten Mal
    o er spricht das ihm unbekannte Mädchen sofort auf offener Straße an und will es nach Hause begleiten (für die damalige Zeit eine unschickliche Verhaltensweise)
    - Margarete fühlt sich bedrängt und erteilt ihm eine deutliche Absage und geht
    - Faust bleibt fasziniert zurück und in einem poetisch anmutenden Monolog reflektiert er diese für ihn völlig neue Erfahrung
    - als Mephisto auftritt, spricht Faust von ihr rüde und frivol
    o erinnert sich an den Pakt, der Mephisto zu allen Diensten verpflichtet
     „Hör, du musst mir die Dirne schaffen!“ (V. 2618)
    o moralische oder rechtliche Fragen kümmern ihn nicht:
     „Lass’ Er mich mit dem Gesetz in Frieden!“ (V. 2634)
    - Mephisto verspricht ihm, eine zweite Gelegenheit für eine erfolgreiche Begegnung mit Margarete zu schaffen und ein Geschenk für die Bürgerstochter zu beschaffen

    Gretchen
    - über Alter und Aussehen ist nicht viel bekannt
    o spricht von sich selbst als „jungem Blut“ (V. 2907) und „armem unwissenden Kind“ (V. 3215)
    o beeindruckt Faust allein durch ihre jugendlich-unschuldige Erscheinung
    - ihre Lebenssituation (erste Gespräch mit Faust, vgl. V. 3073 – 3148):
    o lebt Zuhause bei der Mutter, erledigt dort alle anfallenden Hausarbeiten
    o hat ein Schwesterchen bis zu dessen Tode gepflegt
    o Vater ist tot
    o älterer Bruder, Valentin, Soldat
    - wohlerzogen, interessiert sich noch nicht für Männer
    o weist deswegen Annäherungsversuche heftig zurück
     vor allem Mephistos Anspielungen bei Marthe
    - ist hilflos der ersten Liebeserfahrung ausgesetzt
    o bleibt in dieser Erfahrung an ihre religiösen und sozialen, kleinbürgerlichen Anschauungen gebunden
    o zeigt ein Unrechtsbewusstsein, wenn sie aus Liebe zu Faust diese Ansichten und Konventionen beiseiteschiebt und die Konsequenzen dafür trägt
    - ist in ihrer Grundhaltung naiv, wenig reflektiert
    - Ausdrucksweise ist die Geste (z. B. ihre Liebe) und das Lied bzw. Gebet
    o wird in ihren Einzelauftritten besonders deutlich
    o Faust hingegen holt in Monologen zu tiefen Selbstreflexionen aus
    o Gretchens Gefühle und Träume äußern sich auf indirekte, unbewusste Weise
     Singen dient als Medium, mit dem sie sich über ihre Empfindungen klar wird:
    • Rhythmus und Inhalt der Lieder/Gebete vermitteln ihre gegenwärtige Gefühlslage (vgl. V. 2759 – 2782; V. 3374 – 3413; V. 3587 – 3619; V. 4412 – 4420)
    - sensibel, erfasst vieles gefühlsmäßig
    o z. B., dass jemand in ihrer Kammer war, und auch, in welcher Absicht dies geschah
    - spürt von der ersten Begegnung an, wer oder was Mephisto ist und dass ihr von ihm die eigentliche Gefahr droht
    o Mephisto redet deswegen arrogant, niederträchtig von ihr
    o entwickelt sich im Verlauf der Handlung zur direkten Gegenspielerin Mephistos
     erreicht in dieser Entwicklung eine menschliche Größe, mit der sie Faust mindestens ebenbürtig ist
    • weil: erkennt ihre Schuld an, nimmt die Strafe auf sich, flieht nicht mit Faust und Mephisto
    - zeigt auch menschliche Schwächen
    o realistische und keine idealisierte Figur
    o ist zwar für die Schönheit des Schmucks sofort empfänglich
     bringt ihn aber folgsam der Mutter
    - gesteht sich selbst im Gespräch am Brunnen eine gewisse Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit ein
    o da sie vor der eigenen Liebeserfahrung, genau wie Lieschen über ein ‚gefallenes’ Mädchen herziehen konnte bzw. ihre Altersgenossinnen darin sogar übertreffen wollte (vgl. V. 3577 ff.)


    ------

    Personen:

    Faust: Wissenschaftler, betont wohlwollend, redet gerne, sowohl schweigsamer wie auch neugieriger Gast/Zuschauer (Auerbachs Keller, Hexenküche)
    Gespaltenheit: „Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust“ (Zwischen Himmel und Hölle; zwischen Ruhe und Tatendrang; zwischen innerer Freude und innerer Trübe)
    Der Faust ist einerseits ein Gelehrter und somit irrational = göttlich, andererseits auch menschlich, rational = weltlich
    Er könnte somit auch als typischen Menschen angesehen werden, jedoch mit einem übermenschlichen Drang.
    Ziel: absolute Erkenntnis, möchte die ganze Welt verstehen.
    Goethe zeigt durch Faust, wo die unüberwindbaren Grenzen des Menschen liegen.

    Mephisto: Teufel, Teil des göttlichen Werkes, stellt aber unmittelbar das Gegenteil dar.
    Niedere Natur des Menschen; Er wird aber als intelligenter Geist dargestellt, der die menschliche Eitelkeit verlacht und ausnutzt.
    Er will das Böse, schafft aber das Gute. – Es ist also schwer eine moralische Einordnung in Gut oder Böse zu treffen.
    Mephisto ist ein Verwandlungskünstler und hat verbindende Funktion (zieht im Hintergrund die Fäden). Wichtig: Teufel = Knecht Gottes, ist nicht wirklich frei!
    Er ist Sinnbild dafür, dass wir unsere Triebe, unsere tierische Natur, zur Entwicklung brauchen, wenn wir sie zügeln.

    Gretchen: Kleinbürgerlich, Idealistische Frauengestalt (Reinheit, absolute Liebe,
    Gläubigkeit, stark eindringlich), realistische Eigenschaften (lästern, träumt von Schmuck, etc.).
    Entwicklung vom Mädchen zur Frau: zuerst: einfaches, ungebildetes, naives Mädchen, das hart arbeitet - leidenschaftliche Hingabe zu Faust - führt zu Sünde, sie ist aber bereit Konsequenzen zu tragen.
    Sie wird durch ihre Ideale, selbst in Extremsituationen wie im Kerker, zu gleichwertigen Gegnerin von Mephisto.

    lg.

    Vempi123

    Einmal editiert, zuletzt von Vempi123 (1. November 2012 um 22:50)