Deu LK Gedichtanalyse

  • Hi Leute,

    bald ist meine Deu-LK Prüfung. Um für diese zu lernen habe ich eine Gedichtinterpretation zu dem Gedicht von Goethes " Ein grauer trüber morgen geschrieben". Da ich im Internet keinen Analyse dazu gefunden habe, konnte ich meine auch nicht vergleichen, weshalb ich beschlossen haben sie hier reinzustellen, um Eure Meinung darüber zu hören.

    Hier das Gedicht:

    Ein grauer, trüber Morgen
    Ein grauer, trüber Morgen
    Bedeckt mein liebes Feld,
    Im Nebel tief verborgen
    Liegt um mich her die Welt.
    O liebliche Friedricke,
    Dürft ich nach dir zurück!
    In einem deiner Blicke
    Liegt Sonnenschein und Glück.
    Der Baum, in dessen Rinde
    Mein Nam bei deinem steht,
    Wird bleich vom rauhen Winde,
    Der jede Lust verweht.
    Der Wiesen grüner Schimmer
    Wird trüb wie mein Gesicht,
    Sie sehen die Sonne nimmer,
    Und ich Friedricken nicht.

    Bald geh ich in die Reben
    Und herbste Trauben ein;
    Umher ist alles Leben,
    Es strudelt neuer Wein.
    Doch in der öden Laube,
    Ach, denk ich, wär sie hier!
    Ich brächt ihr diese Traube,
    Und sie – was gäb sie mir?

    Und hier meine Interpretation:

    Das Gedicht "Ein grauer trüber Morgen" ist Teil der Sesenheimer Liebeslyrik Johann Wolfgang v. Goethes, das um 1775 entstand. Es handelt von der sehnsucht des lyrischen Ichs nach seiner Geliebten.
    Das Gedicht entstand zu Zeiten des Sturm und Drang, auch als Geniezeit bekannt, einer Gegenbewegung des vorherrschenden Zeitalters der rein verstandesmäßig geleiteten Aufklärung. Die kulturell führende Gruppe dieser Epoche waren junge deutsche Schriftsteller, die gegen die streng vorgegebenen Regeln der Dichtung der Aufklärung sowie Normen und Traditionen dieser Zeit protestierten. Statt ratio, also Vernunft, sollte emotio, also Gefühl die Dichtung lenken und diese beeinflussen. Außerdem sollte von nun an ein freier Umgang mit den Regeln der Poetik anerkannt werden. Es stand nicht mehr nur der vernunftbegabte Mensch im Vordergrund, sondern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Das Gefühl stand im Zentrum der literarischen Aussage. es entwickelte sich außerdem ein einfühlendes Verständnis gegnüber der Natur vereint mit der Grundauffassung des Genies. Verwendet werden vor allem ausdrucksstarke Kraftausdrücke, Ausrufe und halbe Sätze. Zentrale Wete dieser Epoche waren die Fülle des Herzens, Ahnung und Trieb. Ein häufig vorkommendes Thema war der Liebeskult, der sich in dem mir vorliegenden Werk finden lässt.
    Goethe, 1750 in Frankfurt am Main geboren, war der berühmteste deutsche Dichter und einer der bekanntesten Schriftsteller der Welt. Er war ein Universalgenie, das nicht nur der Dichtung, sondern auch vielen Naturwisenschaften mächtig war.
    Das vorliegende Gedicht widmet er, so wie alle anderen "Sesenheimer Lieder" auch, seiner großen Liebe Friederike Brion. Diese war eine Pfarrerstochter, die goethe während seines Studiums in Straßburg mit 21 kennenlernte. Obwohl Goethe sie sehr liebte trennte er sich von ihr, da er sehr bindungsängstlich war. Soch seine Zuneigung zu Brion verflog nicht, was ihn zu seiner Sesenheimer Liebeeslyrik inspirierte. Dies ist keine Seltenheit in Goethes Leben, denn Frauen dienten ihm immer als große Insprationsquelle zu sinen Werken.
    Im Gedicht "Ein grauer trüber Morgen" drückt er seine Sehnsucht zu Friederike Brion und den dadurch entstandenen Kummer aus.
    Das Gedicht ist in vier Striophen gegeliedert, wobei die ersten zwei aus vier und die letzten beiden aus acht Versen bestehen. Es ist ein durchgehender Jambus sowie ein Kreuzreim vorhanden. Außerdem herrscht fast durhcweg ein Hakenstil, also eine Folge von Enjambements.
    Aufgrund der zahlreichen negativ konnotierten Adjektive, wie "graues" (V. 1), "bleich" (V. ...) oder "trüb"(V. ...) und Substantive, wie bspw. "Nebel" (V. ...) wird im Gedicht stets eine düstere Stimmung aufrechterhalten.
    Das einfühlende Naturverständnis der Stürmer und Dränger kommt hier besonders zur Geltung. So steht bspw. der "...trübe(r) Morgen..." für die ebenso trübe schlechte Laune des lyrischen Ichs. Ein anderes Beispiel hierfür wäre die tief im Nebel verborgene Welt (V. 3f.). Der Nebel könnte hier für den Kummer bzw. für die Trauer des lyrischen Ichs stehen, aufgrunddessen es in einem völlog schlechten emotionalen Zustand ist, dass es von dem Geschehen um sich rum nichts mehr mitzubekommen scheint.
    In der zweiten Strophe wendet sich das lyrische Ich mit der Ansprache "Oh(...)Friederike direkt an seine geliebte. Erst jetzt wird es klar, wer mit der Geliebten gemeint ist. Nämlich eine von Geothes ehemaligen Geliebten.
    In dem folgenden Vers wird deutlich, dass es daran gehindert wird, zur Geliebten zurückzukehren. Dies wird mithilfe des Begriffes "Dürft..." (V. ...) hervorgehoben. Anschließend folgt eine emotionale Beschreibung eine der blicke der Geliebten, in denen "Sonnenschein und Glück" lägen (V. ...). Die zweite Strope ist demnach eine Art Hilferuf an die Geliebte. Denn das lyrische Ich möchte zu der Person, die ihm Glück und Freude bescheren könnte.
    Die ersten vier Verse der dritten Strophestehen symbolisch für den jetzigen Zustand der Beziehung zwischen dem lyrischen ich und seiner Geliebten. Denn in Bäume ritzen zwei Liebende oft ihren Namen ein, um ihre Liebe zu verewigen und ihr somit Halt zu geben. Doch im Falle dieses Gedichtes ist dies keine positiv aufnehmbare Äußerung, denn dieser Baum wird "...bleich vom rauhen Winde..." (V. ...). Hier finden sich ebenfalls negativ konnotierte Begriffe wie "bleich" oder "rauhen", die dieser Beziehung jede Hoffnung auf eine gute Wendung verfliegen lässt.
    Es folgt ein Vergleich von der Natur und dem lyrischen Ich: genauso, wie die Wiesen "trüb" (V. ...) werden, wenn sie die Sonne nicht sehen, da sie für ihr gedeihen lebensnotwenig sind, ist ebenso Friederike für das lyrische Ich lebensnotwenig. Mit dem Vergleich der Sonne mit der Geliebten wird ihre Position in den Augen des lyrischen Ichs aufgewertet.
    In der letzten Strophe folgt erneut eine Naturbeschreibung. das lyrische ich wird "...in die Reben..." gehen und "...Trauben ein(herbsten) (V. ...). Daraus kann man folgern, dass es bald Frühling wird , die Jahreszeit nach dem kalten Winter, in der viele früchte gedeihen. Die folgenden zwei Verse beschreiben die Entstehung einer Vielfalt von Leben: " Umher ist alles Leben" (V. ...). Der Begriff "alles" unterstreicht die Vielfalt an Leben. Hervorzuheben ist ebenfalls der "neue(r) Wein..." (V. ...), der für Genuss steht und in diesem Fall den Genuss des fühlings meint.(-->hier bin ich mir überhaupt nicht sicher XD)
    Nach der postiven Naturbeschreibung, die dem Gedicht kurzzeitig eine fröhlichere Stimmung verleiht folgt erneut ein negativ konnotierter Begriff, nämlich "öde" (V. ...). D.h., obwohl es frühling ist, die jahreszeit die für Glück, Freude und Leidenschaft steht, bleibt das lyrische Ich von all diesen Emotionen unberührt. Dies liegt daran, dass seine Geliebte nicht an seiner Seite ist mit der es dieses Glück teilen könnte. Dies wird hiermit deutlich "Ach,..., wär ich hier" (V. ...) "Ich brächt ihr diese Traube..." (V. ...). Goethe war jemand, der seinen Schmerz, in diesem Fall Liebeskummer, verarbeitete...

    Ich weiß es ist ein wenig oberflächlich, aber deshalb brauch ich ja Eure Hilfe. Danke jetzt schon

  • In der letzten Strophe folgt erneut eine Naturbeschreibung. das lyrische ich wird "...in die Reben..." gehen und "...Trauben ein(herbsten) (V. ...). Daraus kann man folgern, dass es bald Frühling wird , die Jahreszeit nach dem kalten Winter, in der viele früchte gedeihen. Die folgenden zwei Verse beschreiben die Entstehung einer Vielfalt von Leben: " Umher ist alles Leben" (V. ...). Der Begriff "alles" unterstreicht die Vielfalt an Leben. Hervorzuheben ist ebenfalls der "neue(r) Wein..." (V. ...), der für Genuss steht und in diesem Fall den Genuss des fühlings meint.(-->hier bin ich mir überhaupt nicht sicher XD)

    Von Frühling steht da gar nichts. Es ist schon der Herbst gemeint. Und wenn man bedenkt, dass das Gedicht vermutlich im Oktober 1770 (nicht 1775) entstanden ist, hat das Bedeutung. Die Beziehung mit Friederike ist in vollem Gange. Und mit den "Reben" und "Trauben" ist sicherlich was anderes gemeint.

    Aber das interessiert dich alles gar nicht. Du trägst viele Informationen zur Zeitgeschichte und Biografie Goethes zusammen - und das ist richtig und wichtig. Nur bleibt alles trotzdem oberflächlich und allgemein. Du wendest es nicht richtig auf das Gedicht an.

    Du machst keine Inhaltsangabe; man weiß nicht, was in dem Gedicht drinsteht. Und deine Formanalyse ist so oberflächlich, dass sie ein Witz ist. Zum Beispiel steht die jambisch leichte Liedform des Gedichtes doch in Kontrast zur angeblichen Trübheit und "schlechten Laune" des lyrischen Ichs. Das Gedicht endet doch mit einer Frage ... (die lässt du ganz weg).

    Ich finde, so kann man in einem Deutsch-Lk keine Gedichtanalyse mehr betreiben. Das wäre selbst für die Mittelstufe traurig.

    Zitat

    Nämlich eine von Geothes ehemaligen Geliebten


    Es war weder "eine" von vielen noch eine "ehemalige". Goethe befindet sich noch in Straßburg und Friederike ist im Grunde erst seine zweite Geliebte. Er trennt sich von ihr im Sommer 1771.

    Zitat

    Das einfühlende Naturverständnis der Stürmer und Dränger kommt hier besonders zur Geltung. So steht bspw. der "...trübe(r) Morgen..." für die ebenso trübe schlechte Laune des lyrischen Ichs.

    Das ist kein Beispiel für einfühlendes Naturverständnis, sondern die Natur dient als Spiegel für das innere Empfinden. So wie der Zustand der Seele so auch die Natur.

    Zitat

    Goethe, 1750 in Frankfurt am Main geboren, war der berühmteste deutsche Dichter und einer der bekanntesten Schriftsteller der Welt. Er war ein Universalgenie, das nicht nur der Dichtung, sondern auch vielen Naturwisenschaften mächtig war.

    Er wurde 1749 geboren. "Naturwissenschaften mächtig sein" klingt falsch. Und vor allem passt es nicht zum Gedicht und dessen Zeit.


    P.S.: Was macht e-hausi? :megalacher:

  • :shock: Öhöm...mist, ich wurde erwischt. Ja ich gebs zu ich hab das ganze dort auch gepostet, aber nur aus Verzweiflung. Mal echt, was ist so falsch daran?? :lol: Aber echt, vielen Dank das Du dir das ganze so sorgfältig angeschaut hast. Hatte langsam die Hoffnung aufgegeben, dass überhaupt noch was kommt. Ja und zu der Analyse: ich weiß das ich das ziemlich oberflächlich gemacht habe, aber wollte halt wissen, wie viel ich richtig und falsch gemacht habe. Und das mit dem Datum habe ich jetzt auch verstanden...das stand bei uns im Hefter nicht drauf, also mussten wir das selbst eintragen. Keine Ahnung wie ich auf 1775 gekommen bin...:smilie085: Ok, aber eine Frage noch: wenn Goethe während des Schreibens dieses Gedichtes noch mit Friederike in einer Beziehung war, wieso sagt er dann an einer Stelle: " Dürft ich nach dir zurück" ?

    Einmal editiert, zuletzt von Zehrateuki (17. April 2012 um 12:52)

  • Ok, aber eine Frage noch: wenn Goethe während des Schreibens dieses Gedichtes noch mit Friederike in einer Beziehung war, wieso sagt er dann an einer Stelle: " Dürft ich nach dir zurück" ?

    Es war keine formale Beziehung im Sinne einer Verlobung. Sessenheim ist ca. 40 km von Straßburg entfernt. Goethe war noch Student und konnte nur gelegentlich nach Sessenheim ausreiten. Dort hatte er aber offenbar die Freiheit, mit Friederike ausgedehnte Ausflüge in die Umgebung zu machen und als Gast im Hause Brion zu übernachten.

    Steht alles in Wikipedia.

  • Alles klar, vielen Dank...So ich mach dann jetzt mal "Willkommen und Abschied". Ich möchte den Vergleich von beiden Versionen, also1771 und 1785,machen. Würdest Du dir das noch heute anschauen, wenn ich es schaffe, es noch reinzustellen?