Essay - bitte bewerten!

  • Hallo,

    mein Name ist Erhan Güzel und ich möchte euch fragen, wie ihr meinen Essay findet.
    Hier ist er:


    „Tod oder Freiheit“ (1)


    „Die Räuber“ ( Friedrich Schiller )

    Freiheit wird im allgemein als die Möglichkeit ohne Zwang zu handeln verstanden. Freiheit ist eines der Grundbedürfnisse des Menschen und die Voraussetzung für alle menschlichen Handel. Dabei wird zwischen Freiheiten unterschieden, denn nicht alle Freiheiten bedeuten das Gleiche. Es wird unterschieden zwischen den äusseren Freiheit, eine Erlösung vom äusseren Zwang, die von einer anderen Person kommt, und der innere Freiheit, der Souveränität. (2)

    Das Thema „ Freiheit“ wird ständig in der Geschichte behandelt und ist häufig der Auslöser für Konflikte und Auseinandersetzungen, die letztendlich zu einer Selbstzerstörung der Familie Moor führt.

    Für Karl Moor, der Räuberhauptmann und der Erbe des Grafen von Moor, hat eine unterschiedliche Vorstellung von der Freiheit. Schon von Anfang an lehnt sich Karl gegen die Gesellschaft und die handlungseinschränkenden Gesetze auf. Auf diese Weise verhindere man die freie Entwicklung des Menschen, was Karl im folgenden Satz erwähnt: „ Das Gesetz hat noch keinen grosse Mann gebildet, aber die Freiheit brütet Kolosse und Extremitäten aus.“ ( S.28 Z.22). Er wendet sich klar gegen den Absolutismus. Nach dem Brief von seinem Bruder Franz, in dem berichtet wird, dass er enterbt wurden sei, entschied er sich Räuberhauptmann zu werden. Diese Handlung verstärkt seinen Drang nach der Freiheit, dass er sozusagen nur noch zwischen einem gesetzlosen Leben im Wald oder dem Tod entscheiden konnte. „ Itzt sind wir frei - Kameraden! Ich fühle eine Armee in meiner Faust - Tod oder Freiheit! […]“ ( S.91 Z.23 ).

    Die Räuberbande kämpft mit allen Mitteln für ihre Freiheit. Doch die Taten der Bande dienen nicht nur den Freiheitsidealen von Karl, sondern auch den Mitgliedern der Bande. Das stellte Karl unter Beweis, in dem er eine ganze Stadt in die Luft jagte um seinen Freund Roller von dem Galgen zu retten (S. 78). Am Schluss des Dramas zeigt sogar das seine Freiheit wichtiger ist als seine Verlobte Amalia, die er als Preis für seine Freiheit tötet (S. 165 Z.24-29).

    Für die Räuber, die in der Bande von Karl sind, bedeutet die Freiheit ein gesetzloses Leben, was ihnen ein Grund gibt zu leben und das Leben zu geniessen. Dies wird im Lied der Räuber verdeutlicht: „ Stehlen, morden, huren, balgen/Heisst bei uns nur die Zeit zerstreun, /Morgen hangen wir am Galgen, /Drum lasst uns heute lustig sein.-/ Ein freies Leben führen wir, […]“ In genaueren Betrachtung der Räuber erkennt man, dass es das freie Leben ist , was sie sich vorgestellt haben. Sie werden überall gesucht. In anderen Worten: Die fliehen die ganze Zeit vor dem Tod, auch wenn sie tun und lassen was sie wollen. Ein zweiter Widerspruch für ihre Freiheit ist, dass sie unter dem Befehl von ihrem Hauptmann Karl stehen. Das verringert ihre Handlungsfähigkeit und somit ihre Freiheit. Doch sie nehmen es in Kauf, was sie in der folgenden Textstelle verdeutlicht wird: „ Wir schwören dir Treu und Gehorsam bis in den Tod!“

    Für Franz Moor, dem jüngeren Bruder von Karl Moor, hat die Freiheit noch einmal eine komplett andere Bedeutung für die Freiheit. Das Bedürfnis der Freiheit des Herrschens bringt ihn dazu seinen grösseren Bruder, den eigentlichen Thronfolger seines Vaters, durch einen Betrug zu enterben. Dies sagt er in diesem Satz: „ Ich will alles um mich her ausrotten, was mich einschränkt dass ich nicht Herr bin. Herr muss ich sein, dass ich das mit Gewalt ertrotze, wozu mir die Liebeswürdigkeit gebricht ab.“ In diesem Satz zeigt, dass er durch seinen Vater und Bruder verhindert wird seine Freiheit zu leben. Indirekt beansprucht er mit der Freiheit des Herrschens auch die Freiheit über die Menschen zu bestimmen. Das verdeutlicht er als er Herrmann für seine eigene Zwecke verwendete. Diese Freiheiten sind Franz lebenswichtig. Im fünften Akt begeht er sogar Selbstmord als sein Besitzt, seine Freiheit, von den Räubern bedroht fühlte.

    Ich denke, dass der junge Schiller, als einer der berühmtesten Stürmer und Dränger, ein Verteidiger der Freiheitsidee. Mit dem weltbekannten Drama „Die Räuber“ kann man die Einstellung von Schiller gegenüber der Freiheit erkennen. Seine Freiheitsideale verkörpert, der Held des Lesers, Karl Moor, der sich gegen die einschränkende Gesetzte wiedersetzt und im Allgemeinen nach seinen Gefühlen handelt. Er vertritt sozusagen die Stürmer und Dränger. Doch die Freiheitsvorstellung von Karl beruht sich auf das aufklärerische Denken, dessen Ziel es ist den Herrscher zu stürzen um selber an die Macht zu kommen. Diese Einstellung wird von Schiller negativ interpretiert. Aus diesem Grund wird die auch von dem schlechten Charakter Franz verkörpert.

    (1) „Die Räuber“ ( Friedrich Schiller ) – Suhrkamp BasisBibliothek S.91
    (2) http://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit

    ---

  • Hi Erhan!


    In Wikipedia steht:

    Zitat

    Der oder das Essay (Plural: Essays), auch: Essai (über französisch essai von mittellateinisch exagium, „Probe, Versuch“), ist eine geistreiche Abhandlung, in der wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Phänomene betrachtet werden. Im Mittelpunkt steht die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit seinem jeweiligen Thema. Die Kriterien streng wissenschaftlicher Methodik können dabei vernachlässigt werden.

    Sicherlich, es gibt an Hochschulen auch "wissenschaftliche Essays", aber das ist hier nicht gemeint. Es fehlt in deinem Essay deine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Du musst keinen wissenschaftlichen Aufsatz schreiben. Zeilenangaben, Zitate, Belege, Fußnoten, etc. sind in einem Essay völlig unangebracht.

    Zitat

    Ich denke, dass der junge Schiller, als einer der berühmtesten Stürmer und Dränger, ein Verteidiger der Freiheitsidee.

    Wichtig ist weniger, was du denkst, was Schiller ist, sondern wie du mit dem Thema Freiheit und Gerechtigkeit umgehst. Freiheit oder Tod - wie stehst du dazu? Dabei kannst du natürlich dein Fachwissen über "Die Räuber" einfließen lassen, aber die persönliche Auseinandersetzung und deine Annäherung an die Frage müsste schon von Anfang an das Thema sein.

  • Hallo :)

    ich hätte auch die Frage, ob jemand meinen Essay auch bewerten kann? Wir sollten den Begriff Nationalismus unter dem Thema "Januskopf" betrachten, das bedeutet mit einem "lachenden und einem weinenden Auge" und ich bin mir sehr unsicher..
    Hier ist er:

    „Glücksrausch im Nationalismus oder Tränen durch den Nationalismus?“
    – am Beispiel Deutschland – Januskopf Nationalismus

    „Ich bin stolz darauf, ein Deutscher zu sein.“
    Wie oft hört man diese Worte heutzutage noch? Und wie oft würde man beim Aussprechen dieser nicht skeptisch angeschaut werden, weil der Gegenüber meinen würde, man sei „Nationalist“?
    Ein Trugschluss – Der Begriff „Nationalist“ ist keine Bezeichnung, welche von Grund auf als böse und skrupellos anzusehen ist. Aber woran liegt es, dass der Begriff Nationalismus heute so oft negativ gesehen wird? Der Ursprung dieses Denkens liegt in der Geschichte des Nationalismus und in der Zwiespältigkeit dieses Begriffes.

    Mitte des 19. Jahrhunderts, in der Zeit des Vormärzes, konnte dem „deutschen“ Volk kaum etwas Besseres wiederfahren, als dass sich der ursprünglich positive Gedanke des Nationalismus entwickelte und ausbreitete. Zu dieser Zeit erhob sich die breite Bevölkerung
    gegen die Mächtigen und gegen die Tyrannei der Fürsten, welche sie zu unterdrücken versuchten.
    Es entwickelte sich ein übergreifendes Gemeinschaftsgefühl, über die Grenzen hinaus. Unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung oder kulturellen Identität fanden unzählig viele Menschen Gemeinsamkeiten untereinander. Sie erkannten, dass sie gemeinsame Ziele und Interessen besaßen, welche sie verbunden und dies stärkte ihre Liebe zum Vaterland.
    Ja, so wird der Nationalismus in der Form heutzutage auch bezeichnet, damit es zu keinen Irreführungen kommt: als „Vaterlandsliebe“ oder Patriotismus.
    Die Menschen wollten für „ein gemeinsames Deutschland“ mit friedlichen Mitteln kämpfen, welches ohne Grenzen und Einschränkungen existieren sollte. Sie wollten frei sein, nach innen sowie nach außen. Man kann und darf es nicht verleugnen:
    Die positive, treibende Kraft war der Nationalismus und die mit ihm verbundene Willenskraft, sich zu vereinigen und einen „Nationalstaat“ mit eigener Souveränität zu bilden.
    „Patriotismus ist Liebe zu den Seinen; Nationalismus ist Haß auf die anderen.“
    Es kam zu einer Wendung, welche dem Begriff und dem „Januskopf des Nationalismus“ sein unermüdliches, weinendes oder auch wütendes Gesicht gab.
    Es entwickelte sich im Laufe der Zeit eine übersteigerte, extreme Form des Nationalismus.
    Eine Art des Nationalismus, in denen sich die eigentliche Absicht, woraus er entstanden ist, grundlegend umkehrte: Nicht mehr die Bevölkerung wollte sich aus den „Fangarmen“ der Monarchen befreien, sondern die Politiker und Denker entdeckten die Kraft des Nationalismus. Sie versuchten diese für ihre Zwecke einzuspannen. „Ihr“ Volk sollte hinter ihnen vereint werden und für die Abwehr gegen angebliche „Feinde“ und „Gegner“ gewonnen werden. Die Gedanken des Nationalismus wurden als Vorwand missbraucht, um andere Menschen auszugrenzen und erschreckende, rassistische Ideen durchzusetzen.
    Das Gesicht des Nationalismus wandelte sich und somit wurde aus der ursprünglichen Utopie eine Drohgebärde gegen Alles und Jeden, was oder wer nicht zu dieser „Nation“ gehörte.
    Diese Zeit, in der sich der Nationalismus zur schrecklichen Herrschaftsideologie wandelte, war gekennzeichnet durch die Vertreibung anderer Nationen.
    Die ätzende Überheblichkeit einer „Nation“, die Abwehr, das Abstoßen und der Wille zum Vernichten des angeblichen „Feindes“ prägten die hässliche Kehrseite.
    Es wurde ein gemeinsamer Feind bestimmt und versucht, die gesamte Masse der „Nation“ auf diesen zu hetzen, ihn zu vernichten und den eigenen Staat als außergewöhnlich starke und unbesiegbare Macht empor wachsen zu lassen.
    Aus diesem Denken heraus entstanden extreme Spannungen zwischen den Staaten, denn zuvor hatte noch niemand Erfahrungen mit dieser unheimlichen Ideologie gemacht, dass jemand danach strebte, „seine Nation“ als das Land der Welt zu benennen und dies sich und aller Welt durch Überlegenheitskriege, Eroberungen, Ermordungen und Vertreibungen zu demonstrieren und aufzuzeigen. Während die politische Gleichheit der in einer Nation vereinten Gruppe das ursprüngliche Ziel des Nationalismus war, erfolgt im 20. Jahrhundert der Ausschluss der als nicht zugehörig angesehenen Gruppen. Diese angebliche „Andersartigkeit“ der Ausgeschlossenen führte bis zu ihrem physischen Ausschluss („ethnische Säuberung“) oder auch oft war der Extremfall die Folge: ihre Vernichtung (Völkermord).
    Die Verbrechen des ersten Weltkrieges, die Spannungen davor und danach, die unzähligen Toten, ganze Völkermorde, waren unter anderem Ergebnisse dieser übertriebenen, kranken Form des Nationalismus.

    Leider wird heutzutage oft nur diese erschütternde, schlimme Vergangenheit dieses Begriffes gesehen, ohne an die zunächst positive Ausgangssituation zu denken. Häufig ist es auch die Unwissenheit bzw. die fehlende Aufklärung der Menschen, welche dazu veranlasst, dass sich solche Denkweisen ausbreiten, dass Nationalismus von Grund auf etwas Schlechtes sei.
    Grundsätzlich ist das Achten auf die Ausprägung von Bedeutung. Auf Personen mit solchen ausufernden, unaufhaltsamen Hirngespinsten der alleinigen Macht und Herrschaft ihrer „Nation“ muss geachtet werden und diese Ideologien müssen eingedämmt werden.
    Wie ist die Aussage „Ich bin stolz darauf, ein Deutscher zu sein?“ nun zu bewerten? Sollte man, durch diese Vergangenheit beeinflusst, seine Vaterlandsliebe eingrenzen oder gar unterdrücken?
    Trotz der teils schrecklichen Ereignisse und der Zeit, welche man eventuell lieber aus der Geschichte ausradieren würde, dürfen die Menschen heute nicht mehr für diese Taten bestraft und verschmäht werden. Man sollte die Möglichkeit besitzen, Stolz auf seine Nation zu sein und dies, vor allem auch in Deutschland, aufrichtig und offen zeigen zu können.

    „Vertreibung ist ein Verbrechen. Geschichte ist allerdings kein Film, den man rückwärts laufen lassen kann, und Politik muß sich vom Allmachtswahn der Fanatiker freihalten.“

  • Dein "Essay" liest sich wie eine Schlaftablette. Anscheinend möchtest du dem Leser eine Geschichtslektion erteilen. Dabei stellst du dir offenbar ein Lesepublikum vor, das dermaßen gebildet ist, dass es deine Zitate schon alle kennt und einordnen kann. „Patriotismus ist Liebe zu den Seinen; Nationalismus ist Haß auf die anderen“ - und der Leser soll wissen, dass das von Richard v. Weizsäcker ist, der wiederum den französisch-jüdischen Diplomaten Romain Gary kurz nach dem II Weltkrieg zitiert. Ja?

    Mitte des 19. Jahrhunderts, in der Zeit des Vormärzes, konnte dem „deutschen“ Volk kaum etwas Besseres wiederfahren, als dass sich der ursprünglich positive Gedanke des Nationalismus entwickelte und ausbreitete. Zu dieser Zeit erhob sich die breite Bevölkerung gegen die Mächtigen und gegen die Tyrannei der Fürsten, welche sie zu unterdrücken versuchten.... Die Menschen wollten für „ein gemeinsames Deutschland“ mit friedlichen Mitteln kämpfen, welches ohne Grenzen und Einschränkungen existieren sollte. Sie wollten frei sein, nach innen sowie nach außen. Man kann und darf es nicht verleugnen:
    Die positive, treibende Kraft war der Nationalismus und die mit ihm verbundene Willenskraft, sich zu vereinigen und einen „Nationalstaat“ mit eigener Souveränität zu bilden.

    Das ist eine sehr eigenwillige Geschichtsinterpretation. Vielfach wurde dein "positiver Nationalismus" dazu benutzt, Kritiker der Regierungen ruhigzustellen, da jegliche Kritik zugleich als Verrat an der Nation und der Gemeinschaft verstanden wurde. Außerdem lässt du die besondere Ausgangssituation außer Acht: der deutsche Staatenbund war immer noch zerstückelt in 35 territoriale Staaten und 4 freie Städte. Da wirkt der Ruf nach einem "gemeinsamen Deutschland" sinnvoll und nachvollziehbar. Das müsstest du doch irgendwo mal erwähnen.

    Zitat

    Leider wird heutzutage oft nur diese erschütternde, schlimme Vergangenheit dieses Begriffes gesehen, ohne an die zunächst positive Ausgangssituation zu denken.

    Nur ist das nicht mehr die Ausgangssituation der Gegenwart. Wir leben in einem vereinten Deutschland in einer zunehmend globalisierten Welt. Warum soll ich dann an die "zunächst positive Ausgangssituation" aus dem 19. Jahrhundert denken?


    Ich habe selten einen so langweiligen und unpassenden Text gelesen. Mit Essay hat das kaum was zu tun, da deine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema nicht deutlich wird. Es ist eine reine Geschichtslektion. Dabei benutzt du die angebliche Essayform dazu, deine Geschichtsinterpretation zwar mit Zitaten, aber ohne Quellen und ohne Belege zu verbreiten.

    Dabei könnte das Thema so interessant sein. Wir leben in einem Europa, das gerade zusammenwächst. Einzelne Nationalstaaten können in einer globalisierten Welt kaum noch etwas ausrichten. Andauernd prallen nationale Abgrenzungsbestrebungen und staatenübergreifendes Zusammenleben und -wirken aufeinander.

    Nett fand ich z.B. den Begriff "Merkozy" als Synonym für die Zusammenarbeit von Deutschland und Frankreich zur Bewältigung der Schuldenkrise. Zu viel Deutschland für viele Franzosen, zu viel Einmischung von Merkel in den französischen Wahlkampf, zu viel deutsche Dominanz. Warum nicht besser "Sarkokel"? Und jetzt? "Merkozy ist tot, es lebe Merkollande" schreibt der "Spiegel". ;)