Briefe von Frauen (Epoche: "Romantik")

  • Hallo!

    Ich muss in meinen Hausis was zur Schreibweise von "Aus einem Brief an eine Freundin" (1816) von Rahel Varnhagen von Ense, geb. Levin, und von einem Auszug aus "Aus einem Brief an Goethes Mutter" (um 1806) schreiben:

    "Aus einem Brief an eine Freundin"

    So ist das Leben; es will nicht alles passen, drum müsste alles frei sein. Wie Vögel; Luft und Futter; einen Todesschuss, wenn es sein muss; aber keinen Titel, keine Pflicht, keinen Namen, kein Amt, keine Delikatesse. Weil nur noch Bequemlichkeit, Sorglosigkeit, und Freiheit, Einsamkeit - wenn ich will - mit einbegriffen für mich existieren! - - Und Pauline, ich könnte glücklich sein: ich weiß es. Nicht durch ein bestimmtes Glück, eine Liebe, einen Menschen, sondern durch einen ungestörten Frieden, und durch andere leben sehen. Kränkungen gibt es nicht mehr, nur noch gêne und ennui. Wer so Natur un Welt kennt wie wir, wer alles so vorher weiß, wer sich so über Ungewöhnliches nicht wundert, und wem das Gewöhnliche weig fort so rätselhaft erscheint und zur Beschäftigung wird; wer so Grünes licht sieht und liebt, wer so geliebt hat oder geliebt worden ist; wer so die Einsamkeit nicht mehr ertragen kann, und nicht entbehren; wer das lächerlich große Los gefunden hat auf Eine zu treffen, die ebenso sieht und innerlich ist, bei den verschiedensten Gaben, welches nur noch amüsanter ist; wer so alle Naturereignisse, die unserer Vernunft wie Unsinn dünken müssen, für möglich hält: Was kann der, als mit Einem leben, der auch so ist.


    Aus einem Brief an Goethes Mutter

    Wir lasen zusammen den Werther und sprachen viel über den Selbstmord; sie sagte: »Recht viel lernen, recht viel fassen mit dem Geist, und dann früh sterben; ich mag's nicht erleben, daß mich die Jugend verläßt.« Wir lasen vom Jupiter Olymp des Phidias, daß die Griechen von dem sagten, der Sterbliche sei um das Herrlichste betrogen, der die Erde verlasse, ohne ihn gesehen zu haben. Die Günderode sagte, wir müssen ihn sehen, wir wollen nicht zu den Unseligen gehören, die so die Erde verlassen. Wir machten ein Reiseprojekt, wir erdachten unsre Wege und Abenteuer, wir schrieben alles auf, wir malten alles aus, unsre Einbildung war so geschäftig, daß wir's in der Wirklichkeit nicht besser hätten erleben können; oft lasen wir in dem erfundenen Reisejournal und freuten uns der allerliebsten Abenteuer, die wir drin erlebt hatten, und die Erfindung wurde gleichsam zur Erinnerung, deren Beziehungen sich noch in der Gegenwart fortsetzten. Von dem, was sich in der Wirklichkeit ereignete, machten wir uns keine Mitteilungen; das Reich, in dem wir zusammentrafen, senkte sich herab wie eine Wolke, die sich öffnete, um uns in ein verborgenes Paradies aufzunehmen; da war alles neu, überraschend, aber passend für Geist und Herz; und so vergingen die Tage.


    Was kann man zur Schreibweise der beiden Briefe sagen?

    Bitte helft mir, auch wenns nur kurze Hinweise sind, schließlich muss ich ja meinen Text selbst verfassen...


    LG