Erörterung - Feedback

  • Ich habe hier eine Textgrundlage: Gleiche Chancen durch getrennten Unterricht
    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitu…0139/index.html

    Dazu habe ich eine Erörterung geschrieben und bitte um Feedback


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    In dem Kommentar "Gleiche Chancen durch getrennten Unterricht" von Christine Dankbar geht es um die Forderung nach getrenntem Unterricht, aufgrund von verschiedenen Lernverhalten der beiden Geschlechter.
    Es wird über das Thema "Gleichberechtigung der Geschlechter" viel disktiert, weil Statistiken gezeigt haben, "dass der gemeinsame Unterricht von Jungen und Mädchen genau das nicht erreicht hat, wofür er in den 60er-Jahren eingeführt wurde" (Z.5-Cool.
    Ein sehr kleiner Anteil derjenigen, die technische und naturwissenschaftliche Studiengänge belegen, sind weibliche Studentinnen, die zum größten Teil die Hochschulreife "an einer reinen Mädchenschule gemacht haben" (Z.14-15).
    Der Grund liegt in der neuen Koedukation, "dass gemeinsamer Unterricht Chancengleichheit herstellt" (Z.17-1Cool.
    In der Pubertät ändern sich die Verhaltensweisen der Teenager. Dabei führt die Verfasserin ein Beispiel aus dem alltäglichen Leben auf.
    Für das weibliche Geschlecht "mit dreizehn, vierzehn" ist es heute besser sich leistungsmäßig nicht allzu auffällig zu machen (Z.27).
    Das Resultat ist, dass sie in sprachlichen Fächern eine gute und in naturwissenschaftlichen Fächern eine schlechte Note kriegen.
    Daher sollte die "Forderung nach getrenntem Unterricht" ernst genommen werden, denn dadurch könnten laut Christine Dankbar beide Geschlechter profitieren (Z.37).

    Im Folgenden werde ich mich kritisch mit dem Kommentar befassen.
    Christine Dankbar stützt ihre Thesen durch zahlreiche Plausibilitäts- und rationale Argumente.
    Letztere belegt sie durch Statistiken, in denen nachgewiesen wird, "dass in den technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen der Universitäten Studentinnen immer noch mit der Lupe gesucht werden müssen" (Z.10ff).
    Das Besondere an Statistiken ist die Überzeugungskraft, mit dem gezielt versucht wird, Leser auf die eigene Seite zu bringen, denn so zeigt man sich mit dem Thema befasst zu haben. Außerdem wirkt der Text durch dieses stilistische Mittel professioneller. Da die Verfasserin jedoch keine Quelle nennt, wirkt dieser Effekt nur zum Teil. Weiterhin wurde festgestellt, dass Studentinnen in technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen zum größten Teil aus reinen Mädchenschulen kommen. Hinzuzufügen ist, dass heutzutage viele soziale Berufe z.B. in Kindergärten und Schulen vom weiblichen Geschlecht ausgeübt werden. Der Grund hierfür ist, dass viele Jungen sich schon während der Schulzeit von sozialen und sprachlichen Fächern fernhalten und ihre Stärken eher in naturwissenschaftlichen Fächern beweisen, da Fächer wie z.B. Deutsch vom anderen Geschlecht geführt werden, weil diese sprachlich begabter sind. Dies führt jedoch dazu, dass im Unterricht Druck zwischen den Geschlechtern aufgebaut wird, was im Nachhinein negative Auswirkungen auf das Lernverhalten und Moral hat.
    Dies stärkt die Ansicht, dass die in den 60er-Jahren eingeführte Gleichberechtigung der Geschlechter durch gemeinsamen Unterricht, gescheitert und aufgrund dieser Tatsache die beste Lösung die zeitweise Trennung des Unterrichts ist, denn dadurch würden die Jungen und Mädchen profitieren.
    Im Unterricht könnte dadurch ein angenehmeres und ruhigeres Lernklima entstehen, da in der Pubertät erfahrungsgemäß beide Geschlechter „unruhig“ werden bzw. die Sichtweisen variieren und so möglicherweise negativ auf die Klassengemeinschaft auswirken.
    Erfahrungsgemäß ist das andere Geschlecht in dieser Zeit am interessantesten. Dies führt dazu, dass Prioritäten falsch gesetzt werden, und das Lernen hindern.
    Mit getrenntem Unterricht ist die Chance größer, dass z.B. das Interesse von Jungen gegenüber sprachlichen Fächern oder das von Mädchen gegenüber naturwissenschaftlichen Fächern erweckt wird.
    Viele Abiturientinnen aus reinen Mädchenschulen belegen technische und naturwissenschaftliche Studiengänge, welches ein Beweis dafür ist, dass solche Gegebenheiten das Lernverhalten fördern, auch wenn man sich auf der anderen Seite fragen muss, ob und wie beide Geschlechter es schaffen werden, sich nicht nur auf das berufliche Leben sondern auch auf das soziale Leben vorzubereiten. Denn wie können sich beide Parteien sonst kennenlernen. In einem solchen Fall müssen die Familie und der Freundeskreis weiterhelfen.
    Bei getrenntem Unterricht müsste jedoch viel mehr in die Bildung investiert werden, z.B. für die Beschaffung von Lehrmaterialien, Personal, Verwaltung, zusätzliche Kosten durch Heizung, Strom, Wasser und Wartung, welches langfristig gesehen katastrophal enden könnte, und eine
    Regulierung erforderlich wäre.
    Insgesamt verfolgt die Autorin einen deduktiven Gedankengang.
    Das Verfassen des Textes auf einem hohen Sprachniveau und das Verwenden von Fremdwörter, wie "Statistiken" (Z.3), "Koedukation" (Z.4), "Pubertät" (Z.19), "Plädoyer" (Z.39), bewirkt, dass eher die erwachsene Welt, insbesondere die Politiker angesprochen werden, um diese von ihrer Meinung zu überzeugen. Dies wird durch die hypotaxischen Formulierungen intensiviert. Die Autorin verwendet sehr viele beschreibende Adjektive, um die Situation und das Problem aus ihrer Sicht besser zu veranschaulichen. Dadurch entsteht beim Leser ein schärferes Gesamtbild.

    Meiner Meinung nach ist die Forderung der Verfasserin nach getrenntem Unterricht durchaus gerechtfertigt. Zwar ist es so, dass die Mehrheit der Studentinnen in sprachlichen und der Studenten in technischen Studiengängen vertreten ist, jedoch Tendenz fallend.
    Man könnte versuchen, in den Klassen 8 bis 12, Schüler vom gleichen Geschlecht in eine Klasse zu versetzen, jedoch auf der gleichen Schule. Somit würde die in der Pubertät auftretenden Probleme minimiert werden, sodass sie sich nicht mehr stören würden.
    Das Interesse gegenüber nicht populären Fächern könnte dadurch erweckt werden, welches entscheidend für die spätere berufliche Tätigkeit wäre. Gleichzeitig würde man in Pausen oder Projekten mit dem anderen Geschlecht kommunizieren und so die sozialen Kompetenzen wahren.
    Diese Regelung würde nicht so erhebliche Kosten verursachen bzw. es finanzierbar machen.