Gedichtsanalyse & Interpretation, Hilfee

  • Hallo :)

    Ich schreibe am Montag eine Deutsch-Lk-Klausur.
    Ich bin mir da in Sachen Struktur und was da wirklich alles rein muss noch einbisschen unsicher. Ich hab jetzt mal eine Einleitung geschrieben und würde gerne von euch wissen ob sie okay ist oder ob man etwas verbessern sollte.

    Danke schon mal !! :)

  • Jetzt hab ich doch glatt die Einleitung vergessen, weil es anfangs mit dem abschicken der Nachricht nicht geklappt hat. ^^

    Also hier:


    Das romantische Gedicht "Mondnacht" (1830) von Joseph von Eichendorff handelt von der Natur, welche als beruhigend und entspannend dargestellt wird.
    In der ersten Strophe wird geschildert, dass ein Kuss des Himmels ein Blütenschimmer auf der Erde auslöst.
    In der zweiten Strophe wird das Agieren des Windes durch Aussagen wie z.B. "Es rauschten leis die Wälder" angedeutet.

    In der letzten Strophe beschreibt der Autor die grenzüberschreitende Erfahrung die dem lyrischen Ich durch die Natur zuteil wird.

  • Hier noch n paar Leitfragen zum Erschließen eines Gedichts:

    I. Form:
    1. Welche Versart und welche Strophenform hat das Gedicht?
    2. Welche Reimfolge, welche Klangfiguren lassen sich erkennen?
    Welche Funktion oder Wirkung haben diese formalen Elemente?

    II. Aufbau:
    1. Welche Sinnabschnitte, welche Wendepunkte finden sich im Gedicht?
    2. Wodurch sind sie sprachlich oder rhythmisch markiert?


    III. Bildhaftigkeit und Sprache:
    1. Welche Bildkomplexe, welche Formen von Bildhaftigkeit (Vergleich, Metapher usw. ) sind vorhanden?
    2. Welche Symbole sind vorhanden?
    3. Welche Bedeutung oder Funktion haben die Bilder und Symbole?
    4. Was fällt am Satzbau auf?
    5. Welche rhetorischen Figuren sind enthalten, welche Funktion haben sie?

    IV. das lyrische Ich:
    1. Welche Haltung des lyrischen Ichs gegenüber Umwelt oder Welt lässt sich nachweisen?
    2. Welches Problem, welche Stimmung, welche Gefühle / Erfahrungen
    werden dargestellt?


    Hoffe, das hilft dir bissl...

    A wise teacher makes learning a joy.

  • Danke ! Die eine Seite habe ich vorhin benutzt um die Analyse fertig zu schreiben. :)

    Hier nun meine Gedichtsanalyse/Interpretation. :

    Das romantische Gedicht "Mondnacht" (1830) von Joseph von Eichendorff handelt von der Natur und ihrer Verbundenheit zu Gott.
    In der ersten Strophe wird geschildert, dass ein Kuss des Himmels einen Blütenschimmer auslöst
    In der zweiten Strophe werden einige Aussschnitte der Natur beschrieben.
    In der letzten Strophe beschreibt das lyrische Ich den Flug seiner Seele durch die Natur.

    Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit je vier Versen. Das Versmaß ist ein 3-hebiger Jambus, der jedoch nicht konstant beibehalten wird. Das Gedicht ist im Kreuzreim verfasst, in der 1. und 3. Strophe sind jedoch unreine Reime enthalten.
    Die Kadenz ist wechselhaft. Der erste und dritte Vers sind weiblich, der zweite und vierte männlich.

    Die erste Strophe steht für das Glück das durch die Verbindung von Gott und der Menschheit entsteht.
    Eichendorff verwendet den Himmel als Metapher für Gott und die Erde als Metapher für die Menschheit. Das Glück wird als Blütenschimmer beschrieben.

    In der zweiten Strophe wird das Agieren des Windes durch Aussagen wie "Die 'hren wogten sacht" und "Es rauschten leis die Wälder" angedeutet.
    Eichendorff verwendet in dieser Strophe ein epochentypisches Merkmal, nämlich die Nacht.
    Um ihre Schönheit zu betonen benutzt er das Adjektiv "sternklar".

    In der letzten Strophe tritt das lyrische Ich zum ersten Mal auf und beschreibt die grenzüberschreitende Erfahrung die ihm durch die Natur zuteil wird.

    Für das lyrische Ich ist die Natur eine vertraute Umgebung, in der es sich wohl und geborgen fühlt. Dies wird durch die Aussage "Als flöge sie nach Haus" deutlich.

    Der Autor möchte mit dem Gedicht sagen, dass man durch die Natur Gott nahe sein kann und seinen Frieden finden kann.

  • Zitat

    Die erste Strophe steht für das Glück das durch die Verbindung von Gott und der Menschheit entsteht.
    Eichendorff verwendet den Himmel als Metapher für Gott und die Erde als Metapher für die Menschheit. Das Glück wird als Blütenschimmer beschrieben.


    Du sollst keine Behauptungen aufstellen, sondern interpretieren. Das heißt: schauen was drin steht, und daraus Schlüsse ziehen. Fang also am besten nicht damit an, was du meinst, das gesagt wird, sondern analysiere den Text und formuliere dann die Folgerung. Was gibt der Text her? Steht der Himmel wirklich nur für Gott? Wieso, wieso nicht? Warum sollte die Erde für die Menschheit stehen, warum die Blütenschimmer für das Glück?

    In welche (literarische und künstlerische) Epoche gehört das Gedicht und was war für diese typisch?

    Zitat

    Der Autor möchte mit dem Gedicht sagen, dass man durch die Natur Gott nahe sein kann und seinen Frieden finden kann.


    Nicht einfach nur solche Textbrocken hinwerfen, sondern den Text logisch verbinden! Aus diesen Gründen folgere ich..., Zusammenfassend kann gesagt werden... usw.

    Ich möchte auf deine Analyse inhaltlich nicht konkret eingehen, weil du es auf kurz oder lang sowieso selbst verstehen musst. Darum nur ein Tipp von mir: geh systematisch vor und verknüpfe den Text sprachlich zu einer Einheit. Mach dir erst Notizen und bring sie dann in Reinform aufs Papier. Wie sind die Zusammenhänge im Text? Wiederholen sich bestimmte Sprachbilder? Welche Wörter werden verwendet? Was geschieht überhaupt? Solche Fragen musst du dir stellen. Es geht nicht darum, jedes Wort einzeln zu zerpflücken.