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  • Hier ist der Text :) Es sollte Workuta sein und Nacht, doch wir landen bei Tag, im Sonnenschein. Folglich muß es ein anderer Flughafen sein.

    Welcher?

    Ja, es ist nicht Workuta, es ist Syktywkar.

    Ich weiß nicht, wo Syktywkar liegt, und habe vergessen, eine Karte mitzunehmen. Durch tiefen Schnee stapfen wir zum Flughafengebäude. Drinnen ist es heiß, stickig und überfüllt. Keine Rede davon, einen freien Platz auf einer Bank zu ergattern. Auf allen Bänken schlafen Menschen, so tief und fest, fast möchte ich sagen, so endgültig, als hätten sie längst jede Hoffnung fahren lassen, jemals wieder von hier wegzukommen.

    Ich beschließe, die Passagiere meines Fluges nicht aus den Augen zu lassen, damit sie nicht abfliegen und mich allein zurücklassen können. Wir stehen in der Mitte eines großen Saals, denn selbst die Plätze an den Wänden sind alle besetzt.

    Wir stehen, mehr können wir nicht tun.

    Wir stehen und stehen.

    Ich trage einen Lammfellmantel (immerhin bin ich zum Polarkreis geflogen) und beginne daher in dem überfüllten, furchtbar überheizten und ungelüfteten Saal bald zu schwitzen. Soll ich den Mantel ausziehen? Doch was soll ich damit anfangen? In den Händen halte ich mein Gepäck, und Kleiderhaken sind nirgends zu sehen. Wir stehen schon über eine Stunde so da, und dieses Stehen wird immer beschwerlicher.


    Doch nicht die stickige Luft und der Schweiß sind am schlimmsten. Am schlimmsten ist, daß ich nicht weiß, was weiter geschehen wird. Wie lange werde ich so in Syktywkar stehen müssen? Noch eine Stunde? Einen Tag? Den Rest meines Lebens? Besteht eine Chance, irgendwann den Mantel ausziehen, sich setzen und ein Glas Tee trinken zu können? Wird das je möglich sein?

    Ich mustere meine Nachbarn.

    Sie stehen da und starren stur vor sich hin. Genau das: Sie stehen da und starren vor sich hin. Ihnen ist keine Ungeduld anzumerken. Keine Beunruhigung, Verärgerung, Wut. Vor allem aber stellen Sie keine Fragen. Vielleicht fragen sie nicht, weil sie alles wissen?

    Ich erkundige mich bei jemandem, ob er weiß, wann wir abfliegen. Wenn man hier unvermutet eine Frage stellt, muß man sich mit Geduld wappnen. Man kann dem Gesicht des Befragten deutlich ablesen, daß er erst unter Einwirkung dieses Reizes (der Frage) gleichsam zum Leben erwacht und die mühselige Reise von einem anderen Planeten zur Erde antritt. Und das braucht Zeit. Dann beginnt sich auf seinem Gesicht leise, sogar amüsierte Verwunderung abzuzeichnen – was hat dieser Dummkopf zu fragen?

    Zweifellos hat der Befragte recht, wenn er den Fragenden einen Dummkopf nennt. Denn all seine Erfahrung lehrt ihn, daß es zwecklos ist, Fragen zu stellen, daß der Mensch ohnehin nur so viel erfährt, wie man ihm – auch ungefragt – mitteilt (oder eher: nicht mitteilt).

    (aus: R. Kapuscinski, Imperium. Sowjetische Streifzüge. Eichborn Verl., Frankfurt, 1993, S. 185–186; gekürzt)

    Und die Frage ist

    Untersuchen Sie den Satzbau und bestimmen Sie die Funktion der Fragesätze.

    Ich kriege es einfach nicht hin Leute .. ich sitze schon die ganze Zeit an dieser Aufgabe .. ich wäre für jede Antwort dankbar