Gegenvorschläge der Opposition

  • Hallo,

    ich scheitere gerade an dieser Aufgabe und komme zu keinem Ergebnis, das ich abgeben möchte. Auch googln brachte mich nicht weiter. ;(

    Frage:

    "Die jeweilige Regierung wirft der jeweiligen Opposition gerne vor, sie solle nicht bloß die Regierungspläne kritisieren, sondern eigene Vorschläge auf den Tisch legen.

    Ist nach Ihrer Meinung die Opposition zu solch konstruktiver Mitarbeit verpflichtet? Was spricht dafür, was dagegen?"

    Mein Lösungsansatz:

    Meiner Meinung nach muss die Opposition keine Vorschläge machen. Ihre Aufgabe ist es laut GG die Regierung zu Überwachen und zu kritisieren.

    Aber bringt Sie denn nicht automatisch Gegenargumente, wenn Sie die Regierung kritisiert? Dagegen spricht eventuell der Zeitaufwand? Wenn es zu jedem Entwurf einen Gegenentwurf gäbe, würde die Gesetzesverabschiedung zu lange dauern?

    Kennt jemand die richtige Lösung und kann mir helfen?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Miela,

    wenn du die heutige Bundestagsdebatte verfolgt hast, in der die Bundeskanzlerin die geplanten Maßnahmen zur Reduktion der Corona-Infektionszahlen vorstellte und begründete, konntest du feststellen, dass die Opposition diese Maßnahmen kritisierte. Gegenargumente sind nicht vorgebracht worden, wobei sich viele gefragt haben, ja, wie soll man denn die Verringerung der Infektionen erreichen? M. E. ist der Zeitfaktor (Zeitaufwand) nebensächlich. Gelegentlich ist es auch schwierig, zielführende und vernünftige Gegenargumente anzuführen.

    Vielleicht hinkt dieses Beispiel, weil die Durchführung von Gesundheitsmaßnahmen in erster Linie bei den Bundesländern angesiedelt ist.

  • Um seriöser bzw. verantwortungsbewusster dazustehen, muss jede Opposition eigene Verbesserungsvorschläge machen, die erst mal formuliert und gesammelt, auch beworben werden können.

    Eine auf Ethik basierende Opposition hat meiner E. nach vor allem immer die Eigenpflicht - selbst wenn es gesetzlich so nicht festgeschrieben sein sollte - die bestehenden Herrschaften zu kritisieren und durch eigene Waffen aufzulösen.

    So müssen Parteien und Personen die bspw. für die Rechte von mehrfach-diskriminierten Frauen, intergeschlechtlichen Personen oder Tieren eintreten, nach ihrer Kritik am System bzw. an Systemvorgängen, auch Veränderungen präsentieren die ihrer Meinung nach besser sind.

    Ein einfaches "das ist schlecht!" reicht nicht aus. Es provoziert immer die Frage "warum nicht?".

    Die Opposition kommt daher immer in die Rechtfertigungsposition. Und das ist eben leider keine die führt.

    Die Opposition ist schlicht aus patriarchaler Perspektive die "weibliche" Position und muss daher irgendwann eben doch Antworten spinnen und diese evtl. militant umsetzen, denn...

    Die Herrschenden behalten solange ihre Macht, bis sie geköpft worden sind.

    Bisherige Frauenrechts- und Tierrechtsbewegungen hatten immer das Problem zu sanft mit ihren Feinden zu sein und hoffen auf ein Miteinander, das es niemals geben wird.

    Übrigens sehr bekannte Beispiele die sich online zusammen gesucht werden können sind folgende Debatten zwischen Herrschern und Dissidenten:

    - Argumente für und gegen Karnismus (oder für und gegen Veganismus)

    - Argumente für und gegen Mutterschaft (o. für und wider Abtreibung, My Body my choice)

    - Argumente für und gegen Leiden bis zum Schluss (o. für und wider aktive Sterbehilfe)

    - Argumente für und gegen Schulzwang/Ausbildung/Berufzwang, Arbeitenmüssen um zu Überleben (o. für und wider freie Bildungswegwahl, freie Tätigkeitswahl, bedingungsloses Grundeinkommen, Kostenfreiheit einiger Lebensmittel und Monatshygiene d. h, ethisch machen des Kapitalismus)

    - Argumente für und gegen Pronatalismus/alle möglichen Formen der Fortpflanzung/Zucht (o. für und wider Antinatalismus)

    - Argumente für und gegen Kindertaufe, Taufe, Kirchenaustrittsgebühr (o. für und wider Recht auf Religionslosigkeit auch für Kinder, Abschaffung der Austrittsgebühr bei Menschen die der Taufe nicht tatsächlich freiwillig zustimmen konnten bspw. weil sie Kinder waren oder behindert)

    Nicht so bekannt sind Debatten der Antipsychiatrie Bewegung, Philosophieethik und der Kritik am binären Geschlechtermodell und der Queeren Community. Letztere sind scheinbar beide Heterosexismus, sie gründen sich wie Glaube am Geisteskrankheiten auf wissenschaftlich unseriöse Studien und vertreten einen biologischen Determinismus.

    - Argumente für und gegen Klapsen, Glaube an Geisteskrankheiten (o. für und wider Antipsychiatriekonzepte wie dem Weglaufhaus, Schaffung antipsychiatrischer Räume und systemkritischer Erklärungsmodelle zu destruktiven Verhaltensweisen)

    - Argumente für und gegen Glaube an Sexualitäten wie Sexualidentitäten (o. für und wider Recht auf Geschlechtslosigkeit, Sexualitäts/Sexualidentitätslosigkeit)

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