Hallo erstmal,
ich bin gerade etwas am verzweifeln an meiner Interpretation. Ich komme bei der Parabel „Der kleine König und die Sonne“ von Edwin Hoernle nicht durch die Bildebene. Ich verstehe die „Botschaft“ dahinter einfach nicht.
Ich bitte um eine Deutungshilfe
MfG Phlipp
Parabel:
Es war einmal ein kleiner König. Der wurde immer zornig, wenn die Sonne über den Berg stieg.
Er rief: „Sonne, bleibe stehen! Steige nicht so hoch! Warte, bis ich dich rufe!“
Die Sonne aber hörte ihn nicht. Sie stieg und stieg, weit über den Berg. Da wurde der kleine König wieder fürchterlich zornig. Er befahl seinen Soldaten, Ketten zu bringen. Mit ihnen sollten sie die Sonne an die Erde fesseln. Das probierten sie auch.
Aber am nächsten Tag stieg die Sonne wieder am Himmel hinauf. Als sie an der Spitze des Berges war, stieg der König schnell auf einen ganz hohen Turm hinauf. Er wollte über der Sonne stehen.
Hoch oben auf dem Turm schrie er: „Sonne, ich bin viel größer als du! Siehst du das!“ Aber die Sonne hörte den kleinen König nicht und stieg wiede
r am Himmel hinauf – weit über den Berg und weit über den Turm mit dem kleinen König.
Wieder wurde der kleine König fürchterlich zornig und schrie und schrie. „Was ist das?“ fragten die Leute unten im Dorf, als sie den kleinen König hörten. Sie kamen aus ihren Häusern und liefen zum Turm. Der kleine König rief: „Ich bin größer! Ich! Ich bin größer! Wenn einer sagt: Das stimmt nicht. Die Sonne ist größer’, lasse ich ihn töten!“
Alle schwiegen lange. Plötzlich lachte ein kleines Kind. Da lachten alle kleinen Kinder. Da lachten auch die Mütter, dann auch die Väter. Da lachten die Großmütter, die Großväter, alle Menschen, alle Tiere. Da lachten sogar die Bäume, die Blumen und die Gräser. Es war wie ein riesiger Sturm.
Der kleine König stieg traurig vom Turm hinunter.
Die Leute gingen zur Arbeit. Die Kinder liefen auf die Wiese, tanzten und sangen.
Und die Sonne lachte hoch oben am blauen Himmel.