In "Das Fräulein von Scuderi" nimmt René Cardillac eine der wichtigsten Rollen des Buches ein. Er ist eine zwiegespaltene Persönlichkeit: Er schwankt immer wieder zwischen guten und bösen Taten
René Cardillac, wohnhaft in der Straße Nicaise, ist eine angesehene Person in Paris, wie eine Äußerung eines Unbekannten der Marechaussee belegt (S. 50 Z.30ff.:" bei unserem ehrlichen, braven Meister René Cardillac").
Er widmet seine ganze Zeit der Goldschmiedkunst und verbringt seine Tage in der Werkstatt, denn sobald er einen Auftrag annimmt, kommt er nicht zur Ruhe, bis das Schmuckstück fertig ist. (S.22 Z.30/31:"Dann ließ ihm das Werk keine Ruhe, Tag und Nacht hört man ihn in der Werkstatt hämmern.")
Cardillac hat, zusätzlich zu seinem enormen Können im Goldschmieden, noch einen recht ansehnlichen Körperbau: Er „ist eher klein, jedoch besitzt er einen muskulösen, kräftigen Körperbau“ (S.22 Z.11-21). Dazu hat er, „obwohl hoch in die fünfziger Jahre vorgerückt“, „noch die Kraft, die Beweglichkeit eines Jünglings." (S.22 Z. 12ff)
Cardillac ist perfektionistisch und jähzornig: „war die Abeit beinahe vollendet, missfiel ihm plötzlich die Form, er zweifelte an der Zierlichkeit irgendeiner Fassung der Juwelen, irgendeines Häckchens-Anlass genug, die ganze Abeit wieder in den Schmelztiegel zu werfen", S.22 Z.33-35.
Aber sobald der Besteller den Schmuck abholen möchte, will ihn Cardillac nicht herausgeben und zögert den Verkaufstermin immer wieder hinaus, schlägt sogar erhöhte Preise aus (S.23 Z. 2-6: "Unter tausend Vorwänden hielt er den Besteller hin, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat.Vergebens bot man ihm das Doppelte für seine Arbeit.").
Das mysteriöse Verhalten Cardillacs, seine Werke nicht herauszugeben zu wollen, hat einen Grund, welchen er selber als "bösen Stern" (S.54 Z. 17) bezeichnet. Er kann sich nicht von seinen Werken trennen, und wenn doch, muss er sie um jeden Preis zurückbekommen.
Die Scuderi erhält in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Cardillac meint, dass sein "böser Stern " vor der Scuderi kraftlos erbleiche, ihr könne und würde er seinen wertvollsten Schmuck schicken, ohne das sein "böser Stern" erwachen würde (S.59 Z.17).
Er denkt zunächst, von seinem „bösen Stern“ befreit zu sein, eine Hoffnung, die schnell zunichtegemacht wird: (S.61 Z.10:" und sein Geist schien gequält von bösen Gedanken.")
Cardillac, der dann doch dem "bösen Stern" nachgibt, wird auf dem Weg zum Haus der Scuderi von einem Mitglied der Marechaussee ermordet, was sein Vorhaben verhindert.
Cardillac pflegt keine engeren sozialen Kontakte zu anderen Leuten, außer zu seiner Tochter Madelon, die er sehr verehrt.
Als er Olivier wegen der Liebe zu seiner Tochter aus dem Haus wirft, wird Cardillacs Verhalten in Konfliktsituationen deutlich: Er kann sich nicht beherrschen und kann seine Emotionen schwer oder gar nicht verbergen.
Das ist meine Charakterisierung von Rene Cardillac- Tipps für den Schluss?