Bei den Zuwanderern aus dem ländlichen Raum
handelt es sich in der Regel um junge, kreative
Arbeitskräfte mit dem festen Willen, den Kampf
gegen die Armut aufzunehmen und sich sozial
zu verbessern. Die entsprechende Energie hat
der Neuankömmling in einem ! Slum oder
einer randstädtischen Elendssiedlung auch
dringend nötig, muss er sich doch nicht nur ge-
gen eine übermächtige Bürokratie durchsetzen,
sondern auch gegen ein gesellschaftliches und
wirtschaftliches System, das ihm den Zugang
zu existentiell wichtigen Einrichtungen und Gü-
tern verwehrt. Der einzige Weg ist oft der infor-
melle. „Informell“ bedeutet, dass die formellen
Satzungen der staatlichen Ordnung umgangen
werden, um so „Nischen zum Überleben“ zu
finden. In den Marginalsiedlungen zeigen sich
solche informellen Aktivitäten in nahezu allen
Lebensbereichen: im Wohnungsbau, in den
sozialen Diensten, in der Selbstverwaltung, in
der Kommunikation, ja sogar in der Rechtspre-
chung.
Formalitäten können im wahrsten Sinne des
Wortes für den Bewohner der Elendsviertel „töd-
lich“ sein. Er kann z. B. nicht warten, bis ihm der
Staat bzw. die Stadt die Erlaubnis für den Bau
einer Hütte gewährt, und es dauert in der Regel
viele Jahre, bis ein Armenviertel an das Wasser-,
Abwasser- oder Stromnetz angeschlossen wird.
Vielfach kann der Einzelne die Kosten hierfür oh-
nehin nicht aufbringen.
Für das Heer der Armen ohne berufliche Ausbil-
dung, für die Frauen und Kinder, die mithelfen
müssen, den Unterhalt der Familie zu sichern,
gehört die Arbeit im !Informellen Sektor
zu den wenigen Einkommensmöglichkeiten.
Das bedeutet Arbeit in einem Bereich, der we-
der Lizenzen besitzt noch Steuern bezahlt und
daher eigentlich illegal ist. Er schließt häufig
auch kriminelle Handlungen wie Diebstahl oder
Rauschgifthandel ebenso ein wie Prostitution
oder Bettelei
Brauche Inhaltsangabe
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Dann mach mal; wir liefern keine fertigen Hausaufgaben...