Das Rheinlied - zentrale Gedanken darstellen

  • Hallo,

    ich soll die zentralen Gedanken aus dem Gedicht "Rheinlied" darstellen. Das einzige, was ich verstanden hab, dass sie (die Deutschen) nur über ihre Leichen das Land um den Rhein und den Rhein den Franzosen abtreten. Leider sollen wir mindestens einen Din A4 Blatt an Text aufschreiben, besser wären 1.5 und dabei strophenweise vorgehen. Das Problem ist, dass ich die ganzen Metapher und die anderen stilistischen Mittel einfach nicht verstehe... Könnt ihr mir die Strophen einzeln erklären? Ihr müsst nicht alle Strophen erläutern, jede Erläuterung zu einer Strophe ist hilfreich! Was sind für euch die zentralen Gedanken? Er möchte den Rhein einfach nicht abtreten, mehr erkenne ich nicht.

    Das Gedicht


    oder:

    Rheinlied

    Sie sollen ihn nicht haben
    den freien deutschen Rhein,
    ob sie wie gierige Raben
    sich heiser danach schrein
    So lang er ruhig wallend
    sein grünes Kleid noch trägt
    so lang ein Ruder schallend
    In seine Woge schlägt

    Sie sollen ihn nicht haben,
    den freien deutschen Rhein,
    so lang sich Herzen laben
    an seinem Feuerwein
    So lang in seinem Strome
    noch fest die Felsen stehn,
    so lang sich hohe Dome
    in seinem Spiegel sehn

    Sie sollen ihn nicht haben
    Den freien deutschen Rhein
    So lang dort kühne Knaben
    Um schlanke Dirnen freien
    So lang die Flossen hebet
    Ein Fisch auf seinem Grund
    So lang ein Lied noch lebet
    In seiner Sänger Mund

    Sie sollen ihn nicht haben
    Den freien deutschen Rhein
    Bis seine Flut begraben
    Des letzten Manns Gebein
    _______________________________________

    Es reicht, wenn das Gedicht einmal gepostet wird!

    Einmal editiert, zuletzt von Olivius (26. März 2017 um 13:24) aus folgendem Grund: Doppelt

  • Vielleicht habe ich zu viel verlangt. Diese Strophen verstehe ich überhaupt nicht:

    So lang er ruhig wallend
    sein grünes Kleid noch trägt
    so lang ein Ruder schallend
    In seine Woge schlägt

    Wofür steht das grüne Kleid?

    Sie sollen ihn nicht haben
    Den freien deutschen Rhein
    So lang dort kühne Knaben
    Um schlanke Dirnen freien

    Kühne Knaben um schlanke Dirnen freien?!? In diesem Kontext verstehe ich das überhaupt nicht. Hierzu wäre eine Erläuterung sehr hilfreich.

    Sie sollen ihn nicht haben,
    den freien deutschen Rhein,
    so lang sich Herzen laben
    an seinem Feuerwein

    Was ist mit Feuerwein in diesem Kontext gemeint?

    Vielen Dank!

  • Ich denke, dass man sich mit so einem Thema beschäftigen muss. Natürlich sind historische Texte aus heutiger Sicht nicht so ohne Weiteres zu verstehen. Es geht mir nicht anders. Aber du bietest zu wenig an.

    Inzwischen hast du ja nun auch die die Forenoma von e-hausi bemüht, sie schreibt:

    Das ist auch heute noch nicht anders: es gibt deutschen und französischen Wein aus dem Rheingebiet. Ob das nun Wein ist, der feurig ist und die Herzen erwärmt, ist Geschmacksache.


    Aus meiner Erfahrung kann man das Herz eines Deutschlehrers auf verschiedenen Stufen höherschlagen lassen:

    1) Du machst es wie die Forenoma und assoziierst in freiem Brainstorming. Ganz falsch liegt sie ja nicht, denn das Rheinland ist ein traditionelles Weinanbaugebiet.

    2) Noch besser wäre es, wenn du das mit seiner Biographie in Verbindung bringen würdest. In welchem Gebiet des Rheins hat er denn gelebt?

    3) Du informierst dich darüber, was "Feuerwein" überhaupt ist. cleosulz hat am Ende noch einen Link gepostet.

    4) Jetzt kommt die höchste Stufe: Du ordnest das in den geschichtlichen Kontext ein. Der sog. "Feuerwein" (ein durch Erwärmung haltbar gemachter Federweißer, auch für den Export bestimmt) wurde ja 1840 schon nicht mehr hergestellt. Warum benutzt er das Bild trotzdem noch? Einerseits reiht sich das wunderbar in die Klischees rheinländischer Lebensart ein, zum anderen knüpft es aber an das Mittelalter an, gleichwie die "(Kaiser-)Dome" des Heiligen Römischen Reiches - und damit eben an eine Zeit weit vor dem Französischen Kaiserreich.

    Hilfreich ist es sicherlich auch, wenn du den Text im literaturgeschichtlichen Kontext sehen kannst, insbesondere im Vergleich zu anderen Kunstwerken, die den Rhein thematisieren. Dann merkt man, was sich in der romantischen Stimmung, an die Becker ja ganz bewusst anknüpft, verschiebt.

    Ich würde auch kurz auf den Blickwinkel der Franzosen eingehen, denn man versteht aus heutiger Sicht kaum noch, was die Aktion damals sollte. Was hatten sich die Franzosen dabei überhaupt gedacht? Und wie antwortet Becker darauf? Auf der anderen Seite waren die Preußen in der "Rheinprovinz" ja gar nicht mal unbedingt beliebter als die Franzosen.

    Mit dem ganzen Kontext kannst du damit eine kleine Facharbeit mit 15 Seiten schreiben, die zentralen Gedanken des Gedichtes in drei Seiten.