Hi, ich hab vor kurzen folgende Arbeit als Hausübung abgegeben. Es war eine Meinungsrede mit Textbeilage(http://www.zeit.de/2011/01/Neujahrsrede-Hein).
Meine Lehrerin hatt unter anderem kommentiert, ich zitiere: "Leider muss ich diese Arbeit als Schwachsinn sehen."
ich weiß, manche Sätze hätte man anders formulieren können aber eine 5???!!! (ich bin aus österreich).
Könnten jetzt also "echte" Profis sich diesen Text anschauen und beurteilen?
Danke.
lg
Rede:
Antwort auf Christoph Hein’s Neujahrsrede 2010.
Sehr geehrte Eltern!
Heute, ist es mir ein Anliegen mich zu der Neujahrsrede 2010 von Christoph Hein äußern. Ich möchte einige Dinge richtigstellen. Aber zuerst ein paar Anmerkungen über den Ausgangstext. Christoph Hein, ein deutscher Schriftsteller und Essayist, beschreibt in seiner 2010 gehaltenen Neujahrsrede, das Problem eines nicht-materiellen Erbes in Form einer langsam sterbenden Welt. Er appelliert an die Jugend, sie solle mehr Vernunft zeigen und versuchen, die Welt zu verbessern.
Hein sagt, die Welt könnte durch Vernunft gerettet werden. Dies teile ich nicht, denn sowie der Begriff als auch die Bedeutung der Vernunft archaischer Herkunft sind und in der Aufklärung benutzt wurden. Natürlich gab es nach Schoppenhauer und Kant auch noch andere Philosophen und Autoren, welche zu diesem Thema schrieben. Die meisten Texte wurden allerdings nach der Aufklärung kritisiert. Im Existenzialismus beanstandet Jean-Paul Sartre unter anderem in seinem Werk „Kritik an der dialektischen Vernunft“ die Vernunft.
Meiner Meinung nach kann die Welt weder durch Vernunft noch durch Irgendetwas anderes gerettet werden. Das ist wahrlich eine deprimierende und sehr pessimistische Aussage. Und doch kann man sich dieser Prognose sicher sein, wenn sich meine Wenigkeit schon als Optimist sieht. Am besten kann man die Erde mit einem Menschen vergleichen. Naturkatastrophen sind Krankheiten. Physikalische Schäden, wie Bomben- und Meteoriteneinschläge sind Wunden. Am Anfang, als Erde und Mond entstanden sind, war die Welt ein Baby. Dann wurde sie immer älter. Nun, in diesem Zeitalter, ist sie bereits am Sterben. Wie wir Menschen wissen, ist der Tod unausweichlich. Der Klimawandel, verursacht, durch die ebenfalls von Hein erwähnten zahllosen Autos, und gefördert von der Zerstörung unzähliger Regenwälder, ist mit der kaum heilbaren Krankheit die bei Menschen unweigerlich zum Tod führt zu vergleichen.
Des Weiteren führt Christoph Hein in einem etwas späteren Teil seiner Rede, Gott in das Thema ein. Ich als Gläubiger, einer Weltanschauung namens Diskordianismus, kann den allmächtigen und ewig vollkommenen Gott kaum ernstnehmen. Meine Religion verbietet mir unter anderem nichts zu glauben was man liest. So ist auch ein Beweis per Bibel, „durch Zwietracht vernichtet aller Kraft“, wie Heinrich Zschokke um 1812 so schön erwähnt hat. Durch die Erwähnung Gottes, erkennt man auch, dass Christoph Hein ein Faible für Dramatik hat. Mir erscheint es, als zitiere er einen Vers aus dem Alten Testament. Nichtsdestotrotz, glaube ich auch, dass wenn die Polarkappen schmelzen und die Sintflut über uns schmutzige Geschöpfe hereinbricht, so werden wir kaum mit lächerlichen Papierscheinen, wie Hein erzählt, uns unsere Geborgenheitsgefangenschaft zurückkaufen können. Uns, den sich zurückentwickelnden Wesen, wird kein Smartphone oder Computer der Welt mehr retten können. Doch auch Gott wird dieser wahrlich großen Menge an Wasser nichts entgegensetzen können. Oder ist es etwa doch eine Prüfung? Sowas wie: „Ihr Menschen dürft nur weiterleben, wenn ihr es schafft ohne euer IPhone allein auf den Beinen zu stehen.“ Naja, einen Sinn für Humor hätte er.
Wir, die Jugendlichen, sollten uns in Vernunft üben. Wir sind es, die die Welt mithilfe von alternativen Möglichkeiten zu retten versuchen. Wir sind es, die die Welt mithilfe von Robotern und Computern optimieren sollen, was nur durch unsere Vorgängergeneration möglich gemacht wurde. Das größte Problem ist allerdings, dass es, wie sollte es auch anders sein, sogenannte Ausreißer gibt. Es müssen nicht unbedingt
die sein, welche von daheim weglaufen. Es sind auch Schulabrecher und Alkoholiker dabei. Neben Drogenjunkies gibt’s auch noch Raufbolde. Die Ursache? Die Eltern! Die Vorgängergeneration! Die Ahnen! Was auch immer. Personen, welche ohne Rücksicht auf andere einfach ihr Kind verwahrlosen lassen. Diese haben anscheinend vergessen, oder nie erkannt, dass sie passiv an ihrem eigenen, oder dem Suizid ihrer Nachkommen arbeiten.
Resümierend, muss ich sagen, dass in gewisser Hinsicht jeder ein Ausreißer ist. Zumindest teilweise. Wir alle, sind doch irgendwie Rebellen. Die einen schreiben Solidarität groß und hassen das System. Die anderen trinken. Wiederrum andere fackeln Asylheime nieder. Solche, von ihrer Ideologie geprägten Menschen, völlig leer von Vernunft, kann man nicht stoppen, wenn sie schon in ihrem Rausch gefangen sind. Und so hängt am Ende alles von Ihnen ab. Den Eltern.
Danke, für ihre Aufmerksamkeit. Und wie man in der Jugendsprache so schön sagt: Shots fired!