Hallo,
ich bekomme es nicht hin im folgendem Text ein Argument mit These etc. zu finden. Vielleicht kann mir ja wer helfen.
"Roaming
Manchmal ist es teuer, auf der falschen Seite einer Grenze zu stehen: Uschhorod im äußersten Westen der Ukraine, das Handy klingelt. Abgehoben, nur Rauschen, der Anrufer legt auf. Sekunden später läutet es wieder, wieder rauscht es, wieder wird aufgelegt. Dritter Versuch, dasselbe Prozedere. 5,37 Euro hat das gekostet. Dreimal 1,79 Euro Aufschlag je angefangener Minute für Roaming, die Nutzung ausländischer Mobilfunknetze. Nur ein paar Hundert Meter weiter westlich kostet die Roamingminute für eingehende Gespräche nur 0,06 Euro. Da beginnt die Slowakei. Die EU.
Achtmal haben die Betreiber auf Brüsseler Geheiß in den vergangenen acht Jahren ihre Gebühren für Roaming in der EU gesenkt. Um durchschnittlich 80 Prozent sind die Tarife für Gespräche und SMS gefallen, für Daten-Roaming gar um 90 Prozent. Im Mai 2016 folgt die nächste Runde. Dann darf die Telefonminute maximal fünf Cent, eine SMS zwei Cent und das Megabyte Daten sechs Cent kosten. 2017 soll dann ganz Schluss sein mit den Aufschlägen.
Ihre Errungenschaften für den Verbraucher würdigt die EU-Kommission bei jeder sich bietenden Gelegenheit. "Die Politiker haben sich Roaming bewusst ausgeguckt", sagt der Duisburger Telekommunikationsprofessor Torsten Gerpott. "Anders als bei abstrakten Themen wie Bankenregulierung können sie hier den Wählern die Vorteile Europas unmittelbar greifbar machen. Das sieht jeder auf der Telefonrechnung."
Wie viel Normalverbraucher allerdings wirklich sparen, ist fraglich. Um entgangene Profite zu kompensieren – noch 2012 erlöste die Branche mit Roaming rund fünf Milliarden Euro – hätten viele Anbieter die Preise für nationale Verbindungen verzögert gesenkt, sagt Gerpott. Größte Profiteure des EU-Feldzuges sind daher viel telefonierende Vielreisende. CLAUS HECKING"