Ich benötige dringend Hilfe. Passt diese Analyse zu der Aufgabenstellung?
Analysieren sie den Redebeitrag mit Marion in Szene 1.5, im Hinblick zu Dantons epikureischen Lebensprinzip.
Das vorliegende offene Drama " Dantons Tod", verfasst von George Büchner, welches 2007 im Schöningh- Verlag veröffentlicht wurde, thematisiert die diametralen ideologischen Positionen vor dem Hintergrund der französischen Revolution. Danton, der im Gegensatz zu Robespierre gewaltlos eine Republik schaffen will, wird am Ende jedoch selbst zum Opfer.
In dem ersten Akt, fünfte Szene handelt es von der Grisette/ Prostituierten Marion die in einem Zimmer des Palais-Royal, einem Vergnügungszentrum, ihr Liebesspiel mit Danton unterbricht um ihm ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Sie schildert ihm ihre Sexsucht und ihrem früheren Liebhaber, der sich schließlich ertänkte, weil sie ihn betrog. Lacroix unterbricht die beiden und macht Danton klar, dass es eine heraufziehende Gefahr, von Robespierre, geben wird. Er wird dabei unterstützt von dem hinzukommenden Paris, der von Robespierre persönlich erfahren hat, dass dieser niemanden zu schonen gedenke.
Marion geht auf keine historische Person zurück, stellt jedoch die Kehrseite der tugendhaften Weiblichkeit Luciles und Julies dar. Ihr "extremes Begehren" geht mit vielen Partnerwechsel einher, denn es richtet sich auf kein bestimmtest Liebesobjekt, sondern sie erläutert, dass alle Männer in ihrem Leib verschmolzen seien ( Vgl. S. 23, Z. 33).
Danton verkörpert zumindest oberflächlich betrachtet den epikuräischen Genussmenschen (Vgl. 1.5). Seine Unfähigkeit, sein Leben zu genießen, steht in augenfälligem Widerspruch zu seiner lustbetonten Lebensphilosophie. Er geht davon aus, dass alle Menschen "Epikureer" sind (Vgl. S. 30, Z. 19). Diese genießen die materiellen Freuden des Daseins. Danton bezieht sich bei seinem Lebensprinzip auf den Philosoph Epikur, dieser wollte den Menschen "fähig" und "frei" machen, zum vollen Genuss des Lebens. Für ihn stand also die individuelle Lebenserfüllung im Vordergrund und als höchste Lust der Seelenfrieden.
Zu dieser epikureischen Deutung passt Marions Lebensbestimmung: "Ein ununterbrochenes Sehnen und Fassen, eine Glut, ein Strom."(S. 24, Z. 19 ff.). Die Bilder etwa von der "Glut" und dem "Strom" lassen die Sinnlichkeit in positivem Licht erscheinen.
Sie ist eine gesellschaftliche Außenseiterin (Z. ?) .Sie entspricht eher einen Typus, stellt also keinen selbstständigen Charakter mit individuellen Zügen dar, sonder repräsentiert eine bestimmt Weltanschauung, nämlich die epikuräische Lebenseinstellung (Z ?). Weil sie ganz diesem Prinzip entspricht, strahlt eine große Selbstsicherheit und Geschlossenheit aus. Sie lebt mit sich im Gleichgewicht.
In einen einfachen und natürlichen Sprache, drückt sie ihr Lebensgefühl gegenüber Danton aus, " der an ihren Lippen hängt" (S. 23, Z. 5). Was beide verbindet ist das epikuräische Lebensgefühl. Bei Marion kann Danton vergessen und kennt für den Augenblick seinen inneren Konflikt zwischen Lebensgenuss und Lebensüberdruss (Weltschmerz) nicht mehr. Deshalb wünscht er sich, mit Marion auch in einem geistigen Sinne zu verschmelzen (S. 23, Z. 3).
Sie fand als junges Mädchen durch Naturentwicklung, ihrer Pubertät, ihr eigenes Ich.
"Ich bin immer nur Eins", sagt sich von sich selbst, um ihr Lebensgefühl zu beschreiben, und das "nur " auf ein Mangel hin. Marion ist unfähig zu differenzierten Emotionen.Sie schildert ihren einzigen Schmerz bei dem Freitod ihres ersten Liebhabers, denn sie musste weinen (Vgl. S.24, Z.13). Letztlich erscheint Marion als "Gefangene ihrer Natur " : Als sie sich erinnert wie sie ihren ersten Liebhaber betrog, klingt ihre rhetorische Frage "Meine Natur war einmal so, wer kann darüber hinaus? " hoffnungslos. Ihre sexuelle Unersättlichkeit beschreibt sie als Naturgewalt, als " Meer, was alles verschlang und sich tiefer und tiefer wühlte" (vgl.S.23 Z.31ff). Wie diese Metapher veranschaulicht ,ist ihre Triebhaftigkeit potenziell zerstörerisch und unkontrollierbar.
Die sensualitische Position schlägt sich auch in der Sprache nieder, die im Drama insgesamt wie in dieser Stelle sehr bildmächtig, metaphernreich und plastisch ist.