Argumente gegen den Ablaasshandel

  • Hi,

    naja, also mal ganz vom schlichtweg absurden Gedanken der Ablassbriefe abgesehen (freikaufen von Zeit, die andernfalls nach dem Tod im Fegefeuer verbracht werden müsste), kann man den Geistlichen hier zumindest ein starkes "Geschäftsdenken" vorwerfen - was ganz eindeutig ihren religiösen Grundsätzen widerspricht. Über den einfachen Charakter des Geschäftsdenkens hinaus, wurde der Ablasshandel auch noch auf weitaus schlimmere Art und Weise missbraucht.

    Reiche Bürger konnten Sünden begehen, ohne mit Folgen rechnen zu müssen, da sie sich ihre Sünden ja gegen entsprechende Bezahlung immer wieder von der Kirche vergeben lassen konnten. Wer reich genug war, konnte es sich auch leisten, die Ableistung der auferlegten Buße (z. B. Fasten, ...) einfach von anderen Menschen verrichten zu lassen, die dann dafür entlohnt wurden. Sogar der Klerus selbst hat damals behauptet, dieses System des "Sünden übertragens" würde "funktionieren".

    Die Kirche hat den Ablasshandel vor allem als Einkommensquelle genutzt und auch massiv gefördert. Es wurden sogar Ablassbriefe für Tote eingeführt, um die Schatzkammer des Papstes noch weiter zu füllen.

    Was das für die einfache, bäuerliche Bevölkerung zu bedeuten hatte, kannst Du Dir wahrscheinlich selber denken...