Rede über die Bundeswehr

  • Hallo,
    ich muss eine 5 min. Rede über ein politisches Streitthema halten und habe mich für die Bundeswehr als Thema entschieden.
    Ich stelle mich als ein Abgeordneter im Bundestag vor. Mein Ziel ist es, dass ich das Vorhaben, die BW zu einem familienfreundlichen Unternehmen zu gestalten, kritisiere und anschließend eine bessere Ausbildung der Soldaten vorschlage. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir schreiben könntet, was ich besser machen könnte.

    MfG

    Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Verteidigungsministerin Frau Von der Leyen ist der Meinung, man müsse die Bundeswehr zu einem attraktiven Arbeitgeber machen, indem man sie familienfreundlicher gestaltet.
    Wie soll ein Unternehmen, welches darauf ausgebildet wird Menschen zu töten, familienfreundlich sein? Ohnehin ist das Aufgabengebiet ein anderes, nämlich die Sicherstellung der allgemeinen Sicherheit, und dieses Ziel kann durch Auslandseinsätze erreicht werden. Es ist nicht die Aufgabe der Bundeswehr, Menschen einen einfachen und gut bezahlten Arbeitsplatz zu bieten. Auch die Vorstellung, die Auslandseinsätze zu verringern, ist nicht durchdacht. Nicht nur, dass man dieses Vorhaben nicht vorausplanen kann, nein, es gefährdet gleichzeitig die Einhaltung des Friedens in unserem eigenen Land. Denn wer schützt uns und unsere Familien vor Aufständen im Ausland? Es sind mit Sicherheit nicht die Soldaten, die ab sofort Zuhause bleiben und sich, vorerst, für die Familienfreundlichkeit bedanken. Wie schnell der Frieden bedroht werden kann, kann man gut den aktuellen Ereignissen entnehmen. Wer hätte damit gerechnet, dass die Krim von den Russen besetzt wird?
    Weiterhin schlägt man das Ermöglichen von Teilzeitarbeit vor. Nur wie wird dann der Teilzeitsoldat ersetzt? Es müsste auch mehr Personal eingestellt werden, das Geld kostet. Außerdem bietet die Bundeswehr dem Dienenden an sich fortzubilden. Als Beispiel soll dafür die Offizierslaufbahn mit Studium dienen. Um familienfreundlich zu werden, müsste man weitere Universitäten bauen, damit die Studierenden keinen weiten Anfahrweg hätten. Nicht nur der Bau wird extrem kostspielig. Auch die Besetzung von Lehrämtern wird den Kostenfaktor weit nach oben katapultieren.
    Zu alle dem kommt, dass die Verteidigungsministerin die Fitness-Standards lockern will. Ein Soldat, der nach 10 Minuten laufen schnaufend und keuchend auf dem Boden kriecht, und seinem Kameraden in Extremsituationen nicht helfen kann, ist fehl am Platz. Es ist ein faszinierender Gedanke, dass einem Beruf, in dem die körperliche Fitness über Leben und Tod entscheiden kann, die Anforderungen dazu herabgesetzt werden sollen.
    Anstatt die Bundeswehr zu einem konkurrenzfähigen Unternehmen umstrukturieren zu wollen und unnötig viel Geld dafür einzusetzen, sollte man das eigentliche Aufgabengebiet verfolgen. Denn die Bundeswehr ist nicht dazu gedacht, familienfreundlich zu sein, stattdessen soll sie unser Land vor Bedrohung schützen. Eine gute Ausbildung der Soldaten ist dafür eine unverzichtbare Maßnahme, um unsere Bundeswehr und den Soldaten selbst gut vorzubereiten. Das soll nicht heißen, dass Deutschland oder die Europäische Union einen Krieg befürchten muss. Ich spreche davon, dass es nicht unmöglich ist, dass uns solche Ereignisse treffen werden und es ist unverantwortlich zu denken, Deutschland brauche keine Bedrohung mehr zu fürchten.
    Es mag sein, dass man versucht mehr Menschen dazu zu bewegen, sich der Bundeswehr zu verpflichten, nachdem wir die Wehrpflicht abgeschafft haben. Aber sind es nicht diejenigen, die sagen: „Ich kämpfe mit Solz für mein Land!“, die unser Verteidigungssystem bereichern? Diese Menschen sollte man fördern und eine gute Ausbildung ermöglichen. Es sollte nicht der Fall sein, dass sich z.B. Piloten darüber beklagen, dass sie zu wenige Flugstunden absolvieren und ihre Lizenz für den fliegerischen Dienst mithilfe von Mindestanforderungen behalten dürfen. Und das wird sich mit Familienfreundlichkeit nicht ändern lassen. Verfolgt die eigentlichen Aufgaben der Bundeswehr und investiert mehr Geld für eine bessere Ausbildung der Soldaten, anstatt die Bundeswehr zu einer Kindertagesstätte zu verwandeln. Denn diese werden unser Land nicht verteidigen!
    Vielen Dank

  • Hi!

    Ich finde, deine Rede ist ziemlich simplifiziert und populistisch, aber im Grunde ist das gar nicht schlecht: eine Rede muss kein vernünftiger Argumentationstext sein.

    Wenn es aber allzu dümmlich und simpel klingt, verliert man die Achtung vor dem Redner.


    Wie soll ein Unternehmen, welches darauf ausgebildet wird Menschen zu töten, familienfreundlich sein? Ohnehin ist das Aufgabengebiet ein anderes, nämlich die Sicherstellung der allgemeinen Sicherheit, und dieses Ziel kann durch Auslandseinsätze erreicht werden.

    Das klingt weder nach richtigem Deutsch noch nach einer sachgerechten Darstellung.

    Mein Tipp: Lies dir doch einfach mal den Auftrag und die Aufgaben der Bundeswehr durch (Richtlinien von 2011):

    Diese Formulierungen würde ich an deiner Stelle in die Rede einstreuen, dann klingt es so, als ob du wüsstest, wovon du schreibst.


    Zitat

    Es ist nicht die Aufgabe der Bundeswehr, Menschen einen einfachen und gut bezahlten Arbeitsplatz zu bieten. Auch die Vorstellung, die Auslandseinsätze zu verringern, ist nicht durchdacht.

    Die Reform-Ideen waren ja, die Versetzungen der Soldaten zu reduzieren und mehr Tagesmütter einzustellen. Darauf würde ich an deiner Stelle herumreiten. Was du da schreibst, klingt frei zusammenphantasiert: "Um familienfreundlich zu werden, müsste man weitere Universitäten bauen, damit die Studierenden keinen weiten Anfahrweg hätten. Nicht nur der Bau wird extrem kostspielig. Auch die Besetzung von Lehrämtern wird den Kostenfaktor weit nach oben katapultieren". Na ja!

    Zitat

    Nicht nur, dass man dieses Vorhaben nicht vorausplanen kann, nein, es gefährdet gleichzeitig die Einhaltung des Friedens in unserem eigenen Land. Denn wer schützt uns und unsere Familien vor Aufständen im Ausland?

    Ich denke, dass diese Art der "Argumentation" Schwachsinn und total leicht zu durchschauen ist. Wenn du das wirklich bringen willst, würde ich rhetorisch noch "draufsatteln". Besser aber, du lässt das weg und machst dich einfach über die Reformideen lustig. :D

    Am Ende könntest du ja den Aufbau von mehr Elitetruppen in der Bundeswehr fordern ....

  • Vielen Dank für die Tipps. Nachdem ich die Rede nachgebessert und dann auch vorgetragen habe, war mein Lehrer begeistert :) Danke nochmal

  • Hallo,

    mir persönlich wäre jetzt die Rede auch wesentlich zu populistisch. Vielleicht wäre es ja auch eine Idee in gewisser Weise eine Idee ein bisschen intensiver zum Beispiel auf das Thema Fitness einzugehen und dann etwa Beispiele wie das Ganzkörpertraining zu bringen. Wenn es nach mir als Zuhörer gehen würde, würde mir eine solche Aufbereitung besser gefallen als einfach nur populistische Reden.

    Gruß