Quadratur des Kreises?

  • Ist das die Quadratur des Kreises?

    Ich versuch mich mal.

    Schritt 1

    Das ist mein Kreis:

    Radius = 2

    Kann mit
    1 Blatt Papier,
    1 Zirkel,
    1 Geometriedreieck

    konstruiert werden.

    Schritt 2 bis 5

    Nun aus dem Radius = 2
    die Quadratseite konstruieren:

    Zusätzliches Hilfsmittel:
    1 Taschenrechner mit Wurzelfunktion

    Schritt 6

    Zuletzt das Quadrat zeichnen:

    Fertig.

    Anzahl der Schritte: 6

    [HR][/HR]

    Letzenendes hab ich lediglich eine Formel umgestellt
    und zeichnerisch angewendet:

    [TEX]Kreisfläche = Quadratfläche [/TEX]

    [TEX]\pi r^2 = a^2[/TEX]

    [TEX]\pi 2^2 = a^2[/TEX]

    [TEX]\sqrt{\pi 2^2} = a[/TEX]

    [TEX]3,54 = a[/TEX]

    [HR][/HR]

    Sicherlich wird sich mancher dran stoßen,
    dass ich den Taschenrechner angegeben habe.

    Doch warum sollte man diese Aufgabe
    ohne Rechnen lösen?

    Darf ich,
    wenn ich eine Aufgabe zeichnerisch löse
    mir keine Nebenrechnungen machen?

    Beispiel für die Quadratur des Kreises
    mit dem Radius = 4

    π r² = a²

    π 4² = a²

    π 16 = a²

    3,14 x 16 = a²

    (3 + 0,1 + 0,04) x (10 + 6)
    = 30 + 18 + 1 + 0,6 + 0,4 + 0,24
    = 49 + 1 + 0,24
    = 50 + 0,24
    = 50,24

    Eine Zahl,
    die mit sich selbst multipliziert
    50,24 ergibt.

    7 x 7 = 49

    7,1 x 7,1
    = (7 + 0,1) (7 + 0,1)
    = 49 + 0,7 + 0,7 + 0,01
    > 50,4

    7,09 x 7,09
    = (7 + 0,09) (7 + 0,09)
    = 49 + 0,63 + 0,63 + 0,0081
    = 49 + 1,26 + 0,0081
    > 50,26

    7,08 x 7,08
    = (7 + 0,08) (7 + 0,08)
    = 49 + 0,56 + 0,56 + 0,0064
    = 49 + 1,02 + 0,0064
    = 50,02

    7,085 x 7,085
    = (7 + 0,085) (7 + 0,085)
    = 49 + 0,595 + 0,595 + 0,007225
    = 49 + 1,19 + 0,007225
    = 50,197225
    ≈ 50,24

    Die gesuchte Seite a des Quadrates
    ist also rund 7,085 Längeneinheiten lang.

    Einmal editiert, zuletzt von qweet (13. Juli 2013 um 22:55)

    • Offizieller Beitrag

    Hi,

    Zitat von Ebenfalls Wikipedia

    Beschränkt man die Konstruktionsmittel auf Lineal und Zirkel, ist die Aufgabe unlösbar. Dies konnte jedoch erst im Jahr 1882 vom deutschen Mathematiker Ferdinand von Lindemann bewiesen werden.

    1. Es geht bei der Quadratur des Kreises darum, ein Quadrat mit exakt dem gleichen Flächeinhalt zu erhalten, nicht nur ungefähr.
    2. Wenn du konstruierst, steht dir die Konstante [TEX]\pi[/TEX] nicht zur Verfügung. Diese müsstest du dir erstmal irgendwie konstruieren:

    Zitat

    Die Zahl [pi] auf einer Geraden zu konstruieren, ist jedoch unmöglich, da zu den transzendenten Zahlen zählt, die nicht konstruierbar sind. Die Näherungskonstruktion von Kochański liefert einen sehr guten Näherungswert für bzw. ein beliebiges Vielfaches davon und kann auch als Teil einer Näherungskonstruktion für die Quadratur des Kreises verwendet werden.


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Näherungskonstruktion_von_Kochański

    Ganz so einfach ist es dann wohl doch nicht bzw. es ist ja sogar bewiesen, dass es nicht geht ;)
    LG nif7


  • Hi,

    1. Es geht bei der Quadratur des Kreises darum,
    ein Quadrat mit exakt dem gleichen Flächeinhalt zu erhalten,
    nicht nur ungefähr.

    Da müssten wir doch erstmal definieren,
    was mit dem exakt gleichen gemeint ist.

    9 ist exakt das gleiche wie 3².

    Da der Flächeninhalt eines Kreises jedoch
    mit der Konstanten [TEX]\pi[/TEX] bestimmt wird,
    fällt es doch schon schwer
    den exakten Flächeninhalt eines Kreises zu bestimmen.

    Also rundet man Pi,
    zum Beispiel auf 3,1?


    2. Wenn du konstruierst,
    steht dir die Konstante [TEX]\pi[/TEX]
    nicht zur Verfügung.

    Diese müsstest du dir erstmal
    irgendwie konstruieren:

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Näherungskonstruktion_von_Kochański

    Warum steht mir die Konstante [TEX]\pi[/TEX]
    nicht zur Verfügung?

    Pi ist rund 3.

    Etwas genauer 3,1

    Mit dem Wissen über die Konstante Pi,
    steht sie mir doch zur Verfügung.

    Desweiteren könnte ich auch einen Kreis zeichen,
    den Umfang messen,
    den Durchmesser messen

    und nun muss ich rechnen,
    weil ich Umfang durch Durchmesser teile
    und damit Pi erhalte.


    Ganz so einfach ist es dann wohl doch nicht
    bzw. es ist ja sogar bewiesen,
    dass es nicht geht ;)
    LG nif7

    Ist die Frage bei dieser Aufgabe vielleicht,
    wer mir verbieten darf,
    wie ich das Problem löse?

    Ich darf nicht rechnen? Warum?

    Rechnen gehört doch zur Mathematik
    wie das Licht zur Sonne.

    Die Mathematik selbst
    hat mir noch nie etwas verboten,
    das waren immer Menschen.

  • Da müssten wir doch erstmal definieren,
    was mit dem exakt gleichen gemeint ist.


    Nein, das ist bereits definiert. Es war nie die Frage ob man sich irgendwie annähern kann, sondern es geht um eine mathematische Gleichheit. Das bedeutet, dass Pi nicht 3.1 ist oder 3.141592654 oder sonst irgendeine niederschreibbare Zahl. Pi ist eine transzendente Zahl und ist nur durch das Symbol [tex]\pi[/tex] oder eine Formel mit dem exakt gleichen Wert z.B. [tex]\sum\limits_{k=0}^\infty{}((-1)^k\cdot\frac{4}{2k+1})[/tex] ersetzt werden.

    Es ist keine Frage jemandem etwas zu verbieten, die Frage ist ob du die Aufgabe verstanden hast.

    Fehler, Ausdruck, Erklärung nötig
    Keine Korrekturen per Privatnachricht.

  • Ok vielleicht hab ich es nicht verstanden.

    Wenn ich konkret einen Kreis entwerfe,
    oder irgendjemand entwirft einen Kreis
    dann wird mit [tex]\pi[/tex] x Durchmesser gerechnet oder?

    Ein solcher Kreis wird aber doch niemals
    exakt sein.

    Also kann ich doch auch vereinfacht
    mit [tex]\pi = 3,1[/tex] rechnen.

    Ich meine doch nur,
    dass in der technischen Anwendung von Kreisen, Rädern,
    diese niemals exakt rund sind,
    sonder sich einem idealen Kreis
    doch immer nur
    an-nähern können.

    [HR][/HR]

    Zitat


    1. Es geht bei der Quadratur des Kreises darum,
    ein Quadrat mit exakt dem gleichen Flächeinhalt zu erhalten,
    nicht nur ungefähr.

    [TEX]3 * 2^2 = 12[/TEX]

    [TEX]3,1 * 2^2 = 12,4[/TEX]

    [TEX]3,14 * 2^2 = 12,56[/TEX]

    [TEX]3,141 * 2^2 = 12,564 [/TEX]

    [TEX]3,1415 * 2^2 = 12,66[/TEX]

    ...

    Es wird immer exakter,
    aber es wird nie exakt sein, oder?

    Eben weil Pi unendlich viele
    Nachkommastellen hat.


    Es war nie die Frage
    ob man sich irgendwie annähern kann,
    sondern es geht um eine mathematische Gleichheit.

    Sollte man sich denn da nicht darauf einigen,
    auf wieviele Nachkommastellen von Pi man sich festlegt?

    Sonst rechnet einer den Flächeninhalt mit

    [tex]\pi = 3,14[/tex]

    ein andere findet das nicht genau genug
    und meint
    es müsste schon

    [tex]\pi = 3,14159[/tex] sein.

    Der 1. Flächeninhalt ist kleiner
    als
    der 2. Flächeninhalt.

    Also eben nicht gleich.

    Wenn ich aber mit Pi als Zahl
    mit unendlichen vielen Nachkommastellen rechne,
    dann wird der Kreis immer
    ein kleines bisschen größer
    und wird nie gleich sein
    mit einem errechneten Kreis
    zu einem Zeitpunkt davor.

    Wie kann also mein Quadrat gleich sein,
    wenn der dazugehörige Kreis
    mit der Zeit
    immer weiter wächst,
    weil es immer noch
    eine weitere Nachkommastelle von Pi
    gibt?

    5 Mal editiert, zuletzt von qweet (14. Juli 2013 um 16:04)

    • Offizieller Beitrag

    Die Mathematik ist eine theoretische Wissenschaft. Was in der Praxis unmöglich ist (z.B. einen Kreis exakt zu zeichnen) ist in der Theorie möglich.
    Dementsprechend kann man in der Theorie auch den exakten Flächeinhalt bestimmen (und nicht nur annäherungsweise). Die Quadratur des Kreises beschreibt genau das Problem, dass es auf diesem exakten Level nicht möglich ist, aus dem Kreis ein Quadrat zu konstruieren. Näherungsweise geht das in der Praxis natürlich schon, aber eben nur näherungsweise...

  • Die Mathematik ist eine theoretische Wissenschaft.

    Was in der Praxis unmöglich ist (z.B. einen Kreis exakt zu zeichnen)
    ist in der Theorie möglich.

    Dementsprechend kann man in der Theorie
    auch den exakten Flächeinhalt bestimmen (und nicht nur annäherungsweise).

    Die Quadratur des Kreises beschreibt genau das Problem,
    dass es auf diesem exakten Level nicht möglich ist,
    aus dem Kreis ein Quadrat zu konstruieren.

    Näherungsweise geht das in der Praxis natürlich schon,
    aber eben nur näherungsweise...

    Na gut... ;)

    Was bin ich froh,
    dass Gott nicht nur Theoretiker ist. ;)

    Sonst hätte ich gar nicht lesen können,
    was du geschrieben hast
    und ich hätte auch nicht darauf antworten können,
    weil meine Finger und meine Tastatur
    ja nur theoretisch exestieren.

    Da ist gar kein Löffel, oder?

    Matrix ich koooommeeee

    edit: Achja, auch der Tisch, der Computer
    meine Zuhause,
    die Stadt,
    mein Bewusstsein für Zeit und Raum,
    die nächstgelegenen Bäume und Pflanzen,
    mein Kühlschrank,
    das Brot darin
    der nächste Supermarkt
    die asphaltierte Straße samt Autos,
    Wasser und Luft

    das ist eben alles nur theoretisch,
    so ein Mist aber auch.

    Wie gut, dass dann nach der Mathematik
    irgendwann die Physik kam, oder?

    Ist Physik angewandte Mathematik?

    Naja die Sonne scheint, zumindest etwas,
    ich glaub das ist real. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von qweet (16. Juli 2013 um 18:22)